Die meisten Menschen essen gerne abwechslungsreich und es verlangt sie nicht täglich nach Spaghetti Bolognese oder Sauerbraten. Doch wenn es um die jährliche Frage geht, was an Heiligabend auf den Tisch kommt, lieben wir unsere Gewohnheiten. Da kommt in einer Familie traditionell immer der Karpfen auf den Tisch, während die anderen auf Kartoffelsalat mit Würstchen schwören.
Wir sind der Frage nachgegangen, warum jede dritte Familie in Deutschland bevorzugt Kartoffelsalat verspeist, meist mit Würstchen. Früher erstreckte sich die Fastenzeit noch über Heiligabend, was die lange Tradition dieses Essens erklärt. Das leckere und eher einfache Essen hat auch Vorteile für denjenigen, der in der Küche steht. Der Kartoffelsalat lässt sich bestens am Tag zuvor zubereiten, es empfiehlt sich sogar, da er gut durchgezogen meist noch besser schmeckt.
Kartoffelsalat in allen Varianten oder doch lieber Geflügel
Kartoffelsalat ist dabei auch keinesfalls Kartoffelsalat, denn zur Tradition gehört meist auch eine spezielle Zubereitung. Die einen schwören auf Mayonnaise, für die anderen muss es Gemüsebrühe mit Öl und Essig sein. Beim Kartoffelsalat zeigen sich regionale Unterschiede, so bevorzugen die Menschen in Norddeutschland häufiger die Variante Mayonnaise, während der Süden eher auf das Rezept mit Brühe zurückgreift.
Ebenfalls der früheren Fastenzeit ist der Karpfen geschuldet, den viele Familien in Süddeutschland heute noch gerne auf den Tisch bringen. Übergießen Sie diesen mit heißem Essig, erhält er seine blaue Farbe.
Geflügel zählt ebenfalls zu den sehr beliebten Speisen an Weihnachten, besonders hoch im Kurs stehen Pute, Gans und Ente. Als Beilagen erfreuen sich Kartoffelklöße und Rotkohl besonderer Beliebtheit. Einige Restaurants bieten mittlerweile ein Gänse- oder Ententaxi an und liefern das zuvor bestellte Federvieh inklusive Klößen und Rotkraut servierfertig an. Das kann eine schöne Lösung sein, damit niemand viel Arbeit hat und alle die gemeinsame Zeit genießen können.
Gesellig essen mit Fondue oder Raclette
Gesellig und besonders bei den jüngeren Familienmitgliedern beliebt sind Raclette und Fondue. Alle werden zu Köchen, und die Familie kann für lange Zeit gemütlich zusammen am Tisch verweilen. Raclette hat den großen Vorteil, dass es für Vegetarier und Fleischesser gleichermaßen gut geeignet ist. Jeder kann entscheiden, ob er lieber Schinken oder Gemüse in sein Pfännchen legt. Als Beilage gibt es für alle Kartoffeln und Salat. Selbst Veganer kommen auf ihre Kosten, wenn sie veganen Käse oder Hefeschmelz zum Überbacken verwenden.
Beim Fondue hingegen müssen Sie die grundsätzliche Entscheidung treffen, ob es ein klassisches Fleischfondue werden soll oder lieber ein Käsefondue. Als Nachtisch ist dann sogar ein Schokoladenfondue möglich.
An Heiligabend nicht den Nachtisch vergessen
Apropos Nachtisch, in Familien mit schlesischen Wurzeln werden an Weihnachten gerne schlesische Mohnklöße verspeist. Im Gegensatz zu Mohnkuchen sind die Mohnklöße eher ein Schichtdessert. Diese Spezialität sollte bereits am Tag zuvor zubereitet werden, damit sie über Nacht im Kühlschrank gut durchziehen kann.
Ist kein Nachtisch vorgesehen, werden nach dem Abendessen an Heiligabend einfach die Dosen mit Plätzchen ausgepackt oder eine der frisch verschenkten Süßigkeiten probiert.
In manchen Haushalten bleibt Heiligabend jedoch die Küche kalt, da die Familie noch in die Kirche geht. Dann werden gemütlich einige Schnittchen verzehrt. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird dann traditionell ein aufwendigeres Menü aufgetischt.
Steht Ihre Essensplanung für Weihnachten bereits? Was haben Sie geplant und was ist Ihre liebste Tradition?