“Es ist einfach wunderbar, das Internet!”, meint der alternde Pierre, als er Tochter Sylvie freudestrahlend verkündet, dass er im World Wide Web eine Frau kennengelernt hat. Mit diesem und ähnlichen Sprüchen bringt uns Pierre in MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE nicht nur einmal zum Schmunzeln. Er hat den Schritt gewagt und sich der unbekannten Welt des Internets geöffnet. Und offensichtlich macht ihm diese neue Welt großen Spaß!
Wer hätte das gedacht, denn eigentlich ist der rüstige Rentner Pierre ein richtiger Griesgram. Seit dem Tod seiner Frau lebt er nur noch so vor sich hin. Er hasst Veränderungen, seine Wohnung verlässt er kaum und schlimmer noch: sein Kühlschrank ist eine einzige Brutstätte verschiedenster Schimmelkulturen.
Das muss ein Ende haben, findet Tochter Sylvie und entwirft einen Plan, wie sie dem alten Griesgram mit Unterstützung der digitalen Welt wieder in bisschen mehr Lebensmut einhauchen kann. Sie beschließt: MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE. Und das möglichst sofort. Hilfe erhofft sie sich dabei von Alex, einem Freund ihrer Tochter. Alex ist ein erfolgloser Schriftsteller, doch er kennt sich mit dem Internet aus. Alex soll Pierre mit dem World Wide Web und seinen wunderbaren Möglichkeiten bekannt machen.
Muss es ausgerechnet ein Dating-Portal sein?
Und tatsächlich: MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE, obwohl sich das ungewöhnliche Lernduo anfangs noch recht schwertun. Vor allem dann, wenn Pierre gerade zur nächtlichen Schlafenszeit mal wieder ein unaufschiebbares Problem mit seinem Laptop und dem Internet plagt. Dann muss Alex so flexibel sein und direkt aus dem Bett heraus hilfreiche Tipps für Pierre parat haben. Denn sollten die nicht direkt fruchten und keine Lösung bringen, kann der alte Herr schon mal recht ungehalten werden. Und sowieso ist Pierre der Ansicht, dass diese Technik wirklich ein Teufelszeug ist, das ständig neue Sperenzchen mit ihm treibt. Ständig soll er das Fenster öffnen und dann tut sich doch nichts ?.
Pierres Technik-Aversion verschwindet allerdings spontan, als er im World Wide Web ausgerechnet über ein Datingportal stolpert. Das gefällt Monsieur Pierre und es dauert nicht lange, bis er auf die 31-jährige Flora trifft. Dank der Anonymität des Internets gibt Pierre den Verführer, macht sich um Jahre jünger und verabredet sich schließlich mit der schönen Flora. Jetzt hat er ein Problem. Für das Pierre aber bereits die Lösung parat hat. Nicht er, sondern Alex soll Flora in der realen Welt treffen.
Monsieur Pierre geht online – feinster französischer Kinogenuss
Alex zunächst noch zögerlich, erweicht schnell, als Pierre ihm Geld für seinen Einsatz bietet. Damit wären seine Finanznöte mit einem Mal vom Tisch. Alex akzeptiert das unmoralische Angebot und es kommt, wie es kommen muss. Alex verliebt sich in Flora, doch Flora denk Alex sei Pierre und Pierre findet Flora natürlich auch ganz toll. So hat das Flora-Eroberungsschiff plötzlich zwei Kapitäne und gerät dadurch natürlich mächtig ins Schwanken. Wie die Truppe aus diesem stürmischen Dilemma wieder herauskommt, gilt es noch zu klären. Bis dahin sind eine Reihe haarscharf geschliffener Dialoge sowie eine Vielzahl herzlicher Lacher garantiert.
Wieder einmal gelingt es Stéphane Robelin, mit MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE eine ganz wunderbarere Komödie voller Irrungen und Wirrungen auf die Leinwand zu bringen. In der Hauptrolle glänzt der unverbesserliche und dabei so hinreißend charmante Pierre Robelin und wir sind eingeladen, einfach mal wieder Lachlust pur zu genießen.
Der Film läuft seit dem 22. Juni 2017 in unseren Kinos!