Erinnern Sie sich an die Zeit, als die Kiwi in die Feinkostläden kam und niemand wusste, was das ist? Damals kostete das Stück noch zwei Mark und war eine exotische Köstlichkeit.
Wir nehmen Sie mit auf eine kulinarische Zeitreise: In den 1970er Jahren wächst „quer durch die Bevölkerung die Nachfrage nach Nahrungsmitteln hohen Genres, nach Delikatessen und Frischwaren, nach Produkten mit Erleichterung für die Küchenarbeit“, schrieb 1971 die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Im selben Jahr überschwemmt eine Flut exotischer Früchte den bundesdeutschen Markt, u.a. Kiwis (die sog. chinesischen Stachelbeeren), Kumquats (Zwergorangen aus China), Mangos und auch Papayas.
Exotisches Obst in jedem Discounter
Damals ging es los mit dem Trend zur gesundheitsbewussten Ernährung mit wenig Kalorien und viel frischem Obst und Gemüse. Schon seit einigen Jahrzehnten steht exotisches Obst aus fernen Ländern ganz selbstverständlich auf unseren Einkaufszetteln und findet sich in jedem Discounter. Durch die Globalisierung und weltweiten Handel ist aus der teuren Delikatesse ein alltägliches Nahrungsmittel geworden. Besonders wenn im Herbst und Winter das Angebot an heimischem Obst knapp wird, sind Kiwis, Pomelos, Kaki und Co. beliebte Alternativen.
Kleiner Kraftprotz Kiwi
Als fruchtige Köstlichkeit zum Frühstück, zum Dessert oder als Zwischenmahlzeit: Die Kiwi mit ihrem leicht säuerlichen Aroma ist ein kleiner Kraftprotz. Sie ist reich an sogenannten Antioxidantien und Vitamin C mit zahlreichen positiven Effekten auf den menschlichen Körper. In 100 Gramm Kiwi befinden sich circa 93 Milligramm Vitamin C, also ungefähr doppelt so viel wie in Apfelsinen oder Zitronen. Die Frucht wirkt gesundheitsfördernd:
- stärkt das Immunsystem
- senkt den Blutdruck
- hilft gegen Verstopfung
- reduziert Stress und lindert Nervenprobleme
- regt die Verdauung an
- verbessert die Durchblutung
- stärkt die Knochen durch die Mineralstoffe Kupfer, Magnesium und Kalium
- das enthaltene Lutein schützt die Haut vor UV-Strahlen
Gut zu wissen: Kiwis enthalten das eiweisspaltende Enzym Actinidin und sollten daher besser nicht mit Milchprodukten zubereitet werden, da die Speisen sonst bitter schmecken.
Tipps zu Reife und Lagerung
Noch nicht verzehrbare Kiwis sind hart. Gibt die Frucht auf leichten Druck etwas nach, ohne dass dabei bleibende Druckstellen entstehen, hat sie die ideale Genussreife. Wenn die Früchte in naher Zukunft gegessen werden, können sie bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, bis sie reif sind. Sind die Kiwis aber bereits essbar, lagern Sie diese bitte im Kühlschrank. Wichtig: Lagern Sie die Früchte nur nebeneinander und keinesfalls übereinander, da es sonst zu fauligen Stellen kommen kann.
Von China nach Europa
Ihren Ursprung hat die Kiwi im Nordosten Chinas. Dort wachsen die kletternden Sträucher ähnlich wie die der Weinreben in den dortigen Wäldern. Um das Jahr 1900 gelang die Frucht als sogenannte chinesische Stachelbeere nach Neuseeland. Dort erkannten die Einheimischen das Potenzial der Frucht. Der populäre neuseeländische Vogel Kiwi wurde ihr Namenspatron und in den 1960er Jahren begann die weltweite Vermarktung. Zum Glück müssen Kiwis nicht mehr um den halben Globus transportiert werden, denn auch in Italien werden diese inzwischen erfolgreich angebaut und schmecken vorzüglich.
Wir wünschen Ihnen viel Gaumenfreude beim Genießen!