Kokosöl eignet sich nicht nur für die Anwendung in der Küche, sondern hat sich längst auch zum Beauty-Allrounder für Haut, Haare und sogar die Zähne entwickelt. Falten, Pigmentflecken und unreine Haut sollen sich durch das Kokosöl verringern lassen. Wir klären, wann Kokosöl für das Gesicht wirklich geeignet ist und wann man lieber darauf verzichten sollte.
Kokosöl für das Gesicht: Welche Inhaltsstoffe machen es so wertvoll?
Das Öl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst. Bei Raumtemperatur ist es fest, weshalb man es auch als Kokosfett bezeichnet.
Kaltgepresstes, natives Kokosöl beinhaltet viele Vitamine und Antioxidantien, darunter zum Beispiel Vitamin E.
Die Besonderheit des Kokosöls ist die enthaltene Laurinsäure. Der Anteil liegt bei etwa 40 bis 60 Prozent. Studien zufolge wirkt sie antimikrobiell und damit gegen Viren, Bakterien und Pilzinfektionen. Auch ihre entzündungshemmende Wirkung konnte nachgewiesen werden. Das macht das Kokosöl besonders für die Hautpflege interessant. Aufgetragen auf die Haut bietet es außerdem einen natürlichen Insektenschutz.
Gegen trockene Haut
Trockene Haut produziert zu wenig Sebum und benötigt daher eine besonders intensive und reichhaltige Pflege. Zusätzlich geht häufig über eine geschädigte Hautschutzbarriere Feuchtigkeit verloren. Studien konnten zeigen, dass Kokosöl den natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut beheben kann. Es macht sie geschmeidig und erhöht die Widerstandsfähigkeit. Bei regelmäßiger Anwendung schließt das Kokosöl die Feuchtigkeit in der Haut ein. Nicht nur das Gesicht, auch die Lippen oder trockene Ellbogen können davon profitieren.
Gegen unreine Haut
Die Meinungen bezüglich der Anwendung von Kokosöl bei unreiner und zu Akne neigender Haut gehen weit auseinander. Während einige die Erfahrung gemacht haben, dass das Kokosöl Akne vollständig heilen konnte, berichten andere über eine deutliche Verschlechterung des Hautbildes.
Einer Studie zufolge wirkt Laurinsäure gegen ein bestimmtes Bakterium, das an der Entstehung von Akne beteiligt ist. Gleichzeitig wirkt sie entzündungshemmend und hilft so beim Abheilen. Wer zu Pickeln neigt, kann also von der Anwendung von Kokosöl profitieren.
Umfangreiche Studien über die Wirkung von Kokosöl gegen Akne gibt es jedoch nicht.
Hinzukommend weist Kokosöl einen sehr hohen Komedogenitätsgrad auf. Komedogene Öle wie das Kokosöl stehen im Verdacht, das Verstopfen der Poren zu fördern.
Bei sehr unreiner Haut sollte vorher mit dem Hautarzt oder der Hautärztin über die Anwendung von Kokosöl im Gesicht gesprochen werden. Bei manchen Hauttypen kann es die Poren stark verstopfen und dadurch Pickel und Unreinheiten begünstigen. In diesem Fall kann es ausreichen, das Kokosöl punktuell aufzutragen.
Gegen Pigmentflecken
Die Hauptursache für die Entstehung von Pigmentflecken ist die Sonne. Wird die Haut regelmäßig über Jahre hinweg der UV-Strahlung ausgesetzt, kommt es zu Schäden. Die Haut produziert einerseits zum Schutz übermäßig viel vom Farbpigment Melanin. Andererseits verschlechtert sich der Stoffwechsel der Haut, wodurch der Abbau von Melanin eingeschränkt wird. Es werden braune Flecken auf der Haut sichtbar.
Eine Besonderheit, die das Kokosöl besonders gut für die Behandlung und Vorbeugung von Pigmentflecken macht: Auf der Haut hat das Öl einen leichten Lichtschutzfaktor (ca. 8-10). Auf diese Weise kann es nicht nur dank seiner antioxidativen Eigenschaften Pigmentflecken vorbeugen. Wobei zu erwähnen ist, dass gerade im Sommer und einem hohen UV-Index eine Sonnencreme mit deutlich höherem Lichtschutzfaktor genutzt werden sollte.
Das Kokosöl kann auch bestehende Flecken bei regelmäßiger Anwendung aufhellen.
Gegen Pigmentflecken im Gesicht sollte es einmal täglich aufgetragen werden. Das Öl zieht zwar schneller ein als andere Öle, kann aber einen leichten Fettfilm auf der Haut hinterlassen. Daher empfehlen wir die Anwendung am Abend.
Unser Tipp gegen Pigmentflecken: Biovolen Aktiv-Kressesalbe. Die naturkosmetische Salbe punktet im Test mit natürlichen Rohstoffen und einem pflanzlichen Wirkstoff, der Pigment- und Altersflecken aufhellen und vorbeugen kann.
Gegen Falten
Die vorzeitige Hautalterung zeigt sich unter anderem durch Falten. Einflussfaktoren sind hier neben der Genetik vor allem die UV-Strahlung, der Konsum von Alkohol und Zigaretten sowie eine unausgewogene Ernährung und zu wenig Flüssigkeit.
Das Öl der Kokosnuss ist reich an Vitamin E. Das Vitamin ist ein starkes Antioxidans und kann die Haut so vor den Zellschäden, die durch die genannten Faktoren ausgelöst werden, schützen. Oxidativer Stress kann so verhindert werden, wodurch die Kollagen- und Elastinfasern bewahrt werden. Kollagen und Elastin sind wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und sorgen gemeinsam mit der Hyaluronsäure für Elastizität, Spannkraft und Geschmeidigkeit.
Trockene Haut ist durch den Mangel an Feuchtigkeit weniger elastisch, wodurch sie früher Falten bildet. Kokosöl kann der Haut Feuchtigkeit zuführen und sorgt gleichzeitig auch dafür, dass sie länger in der Haut eingeschlossen wird und nicht über die Oberfläche verloren geht. Auf diese Weise lassen sich Falten vorübergehend vorbeugen.
Welches Kokosöl ist das Beste für die Haut?
Nutzen Sie nur das naturbelassene, reine und ungehärtete Kokosöl (Virgin Coconut Oil) für das Gesicht und die restliche Haut. Durch die schonende Verarbeitung hat das Öl in dieser Form die höchste Qualität und verliert keine wertvollen Vitamine und Inhaltsstoffe. Beispielsweise geht auch das starke Antioxidans Vitamin E bei der Erhitzung verloren.
Für die Haut eignet sich am besten reines Kokosöl aus kontrolliert biologischem Anbau. Gleiches gilt übrigens auch für die Verwendung als Speiseöl.
Fazit: Ist Kokosöl für das Gesicht wirklich gut?
Naturbelassenes, kaltgepresstes Kokosöl enthält wichtige Antioxidantien, die sich positiv auf die Hautalterung auswirken können. Vor allem zur Vorbeugung von Falten und Pigmentflecken ist dieses Öl gut geeignet. Doch auch bei bestehenden Hautproblemen wie trockener Haut und Unreinheiten kann Kokosöl helfen, indem es die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Die enthaltene Laurinsäure macht das Öl besonders wertvoll. Dennoch kann es sein, dass die Haut schlecht darauf reagiert. Stark unreine Haut kann sich durch das komedogene Öl verschlechtern. Im Einzelfall hilft es, sich langsam an die Anwendung heranzutasten und das Kokosöl bei Bedarf nur punktuell anzuwenden.
