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Das Zusammenleben mit Mitbewohnern kann eine Herausforderung sein. Jeder hat andere Lebenserfahrungen und Befindlichkeiten. Manche Zeitgenossen lieben es auch, aus Rechthaberei oder Freude am Streit, Konflikte auf die Spitze zu treiben. Der Mitbewohner muss nicht der beste Freund sein, wichtig ist, dass man sich gegenseitig respektiert und friedlich zusammenlebt. Einige Senioren können jedoch Schwierigkeiten haben, sich anzupassen. Wenn ein älterer Mitbewohner es sich zur Gewohnheit macht, mit hoher Lautstärke fernzusehen, während der andere beim Lesen ruhige Stille bevorzugt, könnte es Streit geben. Ein anderes Beispiel könnte ein Mitbewohner sein, der lange Zeit badet und das Badezimmer blockiert.

Klare Vereinbarungen bei der Gründung der WG helfen zukünftige Konflikte zu minimieren oder gar zu vermeiden. Bildquelle: © shutterstock.com
Klare Vereinbarungen bei der Gründung der WG helfen zukünftige Konflikte zu minimieren oder gar zu vermeiden. Bildquelle: © shutterstock.com

Mitbewohnervereinbarung

Eine schriftliche Mitbewohnervereinbarung sollte Grundlage des Zusammenlebens sein, ähnlich einer Verfassung oder Vereinssatzung. Sie sollte jeder Bewohner beim Einzug in die Senioren-WG unterschreiben müssen. Schließlich gibt es überall unterschiedliche Grundvoraussetzungen: eine WG lustiger Mittfünfziger ist etwas anderes als eine Dementenwohngemeinschaft. Hinzu kommt, dass es die unterschiedlichsten Beweggründe gibt, im Alter zusammenzuleben. Manche Personen sind an einer echten Gemeinschaft interessiert, andere können nicht mehr durch Angehörige zuhause versorgt werden, wollen aber auf keinen Fall ins Altersheim.

In Streitfällen sollte die Vereinbarung dazu dienen, sich zurückzubesinnen auf den guten Willen, den alle Beteiligten beim Einzug hatten. Die wichtigsten Punkte sind ähnlich wie in einer Studenten-WG Gemeinschaftsarbeiten wie Aufräumen und Reinigungsarbeiten, das Einhalten der Ruhezeiten und die Teilnahme an Zusammenkünften und Besprechungen. Darin sollte auch geregelt sein, was zu tun ist, wenn einer der Mitbewohner pflegebedürftig wird. Um nicht dem Rest der Gemeinschaft über Gebühr zur Last zu fallen, könnte hier eine Tagespflege oder 24-Stunden-Pflege in Anspruch genommen werden. Die Mitbewohner sollten bei Einzug nachweisen können, dass sie für die Kosten aufkommen können. Grundsätzlich sollte die Wohnung barrierefrei sein, die Anforderungen können aber sehr individuell sein, daher sollte geregelt sein, ober der einzelne oder die Gemeinschaft bei weiteren Investitionen – etwa in einen Treppenlift – zahlt.

Kommunikation ist wichtig!

Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber offene, rechtzeitige Kommunikation hilft, Konflikte im Frühstadium zu deeskalieren. Dabei darf jeder seine Meinung selbstbewusst vertreten. Bei der Lösung von Mitbewohnerkonflikten sollten die Parteien zusammenarbeiten, um ein Problem zu lösen; Probleme werden oft noch schlimmer, wenn ein Mitbewohner dem anderen die Schuld gibt. Es hilft auch, Prioritäten zu setzen, um zu sehen, was sich unbedingt ändern muss, im Vergleich zu kleinen Ärgernissen.

Regelmäßige Gesprächskreise aller Mitbewohner, können helfen Ursache von Problemen zu finden und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Kompromisse sind auch wichtig. Möglicherweise ist es notwendig, sich an die Bedürfnisse des Mitbewohners anzupassen. Menschen sind nun einmal unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Mit Aufgeschlossenheit gegenüber dem Mitbewohner kann es gelingen, Konflikte zu entschärfen.

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Die Senioren-WG ist nicht automatisch für den Typ mensch geeignet. Es will also gut überlegt sein, ob man diesen Schritt im Alter noch wagt. Bildquelle: © Shutterstock.com
Die Senioren-WG ist nicht automatisch für den Typ mensch geeignet. Es will also gut überlegt sein, ob man diesen Schritt im Alter noch wagt. Bildquelle: © Shutterstock.com

Ursachen für Konflikte finden

Grundsätzlich sollte auch klar sein, dass nicht jeder für das Leben in einer solchen Gemeinschaft geeignet ist. Ziel des Zusammenlebens in einer Senioren-WG sollte es sein, sich gegenseitig zu helfen. Wenn ein alter Mensch schwierig wird, kann dies darauf hindeuten, dass sich die Person hilflos, überfordert oder abhängig fühlt. Es lohnt sich dies anzusprechen beziehungsweise bei Angehörigen nachzufragen, wie sich die Lebenssituation zum Positiven ändern lässt.

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