Wer krank ist oder Schmerzen hat, geht zum Arzt oder in die Apotheke. Besser wäre es, die gesundheitlichen Probleme gar nicht erst zuzulassen. Der Versuch, einer Krankheit vorzubeugen, wird Prävention genannt und spart dem Gesundheitssystem Folgekosten. Krankenkassen haben folglich ein großes Interesse daran, dass die Menschen gesund leben und Präventionskurse sollen dabei helfen.
Die meisten Krankenkassen fördern den Besuch sogenannter Primärpräventionskurse. Diese gibt es in folgenden Bereichen:
- Bewegungsgewohnheiten
- Ernährung
- Stressmanagement
- Suchtmittelkonsum
Über die Website Ihrer Krankenkasse können Sie recherchieren, wer in Ihrer Nähe einen solchen Kurs anbietet.
Melden Sie sich im örtlichen Sportverein oder einem Fitnessstudio an, tun Sie Gutes für Ihre Gesundheit und sind präventiv tätig. Ihre Krankenkasse fördert diesen Mitgliedsbeitrag in der Regel allerdings nicht. Geht es in einem Kurs nur darum, eine neue Sportart zu erlernen, unterstützen dies die Kassen ebenfalls nicht. Allerdings bieten manche Krankenkassen ein Bonusprogramm an. Für den regelmäßigen Besuch eines Fitnessstudios sowie für Vorsorgeuntersuchungen bekommen Sie Punkte angerechnet, die sich in Prämien umtauschen lassen.
Wer darf Präventionskurse unterrichten?
Vorsicht – starten Sie nicht gleich eine Recherche im Internet und melden Sie sich nicht zum erstbesten Yogakurs an. Die Krankenkassen wollen gewährleisten, dass die Anbieterin oder der Anbieter eines solchen Kurses ausreichend qualifiziert ist. Sie stellen nicht nur die Lehrerin oder den Lehrer auf den Prüfstand, sondern auch die Qualität und Wirksamkeit ihres Konzepts. So legt ein Yogalehrer seinen genauen Plan vor, welche Inhalte und Übungen er in den einzelnen Stunden seines Kurses behandelt und welche Unterlagen er den Teilnehmern ausgibt. Früher prüften die Krankenkassen einzeln die Qualifikation der Trainer, heute übernimmt dies meistens die Zentrale Prüfstelle Prävention.
Ist Ihr Lehrer dort zertifiziert, darf er Ihnen nach erfolgreicher Teilnahme eine Bescheinigung ausstellen, die Sie Ihrer Krankenversicherung vorlegen. Erfolgreiche Teilnahme bedeutet vor allem den regelmäßigen Besuch des Kurses. In der Regel müssen Sie zu mindestens 80 Prozent teilnehmen. Läuft Ihr Kurs über zehn Wochen, dürfen Sie maximal zwei Wochen versäumen.
Wie viel kostet mich ein Präventionskurs?
Von der bezahlten Kursgebühr werden Ihnen in der Regel bis 80 Prozent erstattet, allerdings begrenzt auf einen Betrag zwischen 75 und 150 Euro. Zudem bezuschussen die meisten Krankenkassen maximal zwei Präventionskurse pro Jahr. Häufig gilt zudem die Regel, dass diese Kurse nicht im gleichen Bereich liegen dürfen. Statt zwei Kursen zu Tai Chi im Bereich Stressmanagement könnten Sie einen Tai-Chi-Kurs und einen Kurs zum Thema Ernährung belegen.
Manche Krankenkassen haben obendrein eigene Angebote im Programm. Für diese Maßnahmen gelten oft Ausnahmeregeln, sodass Sie einen geringeren Anteil zahlen oder der Kurs für Sie kostenfrei ist.
Wir empfehlen daher, dass Sie zunächst auf der Website Ihrer Krankenkasse recherchieren oder deren telefonische Hotline anrufen.
Die Alternative: Präventionsurlaub
Wer im Alltag zu eingespannt ist, um etwas für seine Gesundheit zu tun, kann bei AKON einen Kurzurlaub in Deutschland oder dem nahe gelegenen Ausland buchen. Ähnlich wie beim Kururlaub zahlen Sie für Reise, Unterkunft und Verpflegung selbst. Die meisten Krankenkassen übernehmen bis zu 150 Euro der Kurskosten, sofern es sich um einen Kurs aus den Themenfeldern Bewegung, Ernährung oder Entspannung handelt. Die genaue Abwicklung erfragen Sie am besten bei Ihrer Krankenkasse.
Manche Kassen rechnen direkt mit AKON ab und bei anderen zahlen Sie zunächst den gesamten Betrag und erhalten nach Vorlage der Teilnahmebescheinigung einen Teil zurück. Bezüglich der Teilnahme gilt die gleiche Regel wie für Präventionskurse vor Ort: Sich drücken gilt nicht, Sie müssen mindestens an 80 Prozent des Kurses teilgenommen haben.