Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein bedeutender medizinischer Eingriff, der das Leben eines Menschen nachhaltig verändern kann. Häufig ist sehr schnell eine Verbesserung der Lebensqualität zu bemerken. Wenn vorher Symptome wie Schwindel, Erschöpfung oder sogar Ohnmacht vorhanden waren, treten diese bei vielen Menschen auf einmal gar nicht mehr auf. Der Herzschrittmacher sorgt dafür, dass das Herz effizient arbeitet und gibt so viel Sicherheit im Alltag.
Allerdings werden mehrere Aspekte des täglichen Lebens teilweise stark vom Herzschrittmacher beeinflusst. Dieser Artikel zeigt, wie bisherige Aktivitäten an die neue Situation angepasst werden müssen, welche Maßnahmen zur Nachsorge erforderlich sind und was sonst noch von den Patienten und deren Angehörigen beachtet werden muss.
So reguliert der Schrittmacher die Herzfrequenz
Ein Herzschrittmacher ist ein kleines Gerät, welches dem Patienten implantiert wird und kontinuierlich die Herzfrequenz misst. Stellt der Schrittmacher fest, dass diese zu niedrig ist oder das Herz unregelmäßig schlägt, sendet er elektrische Impulse aus, um für eine normale Herzfrequenz zu sorgen.
Je nach Modell ist ein Herzschrittmacher unterschiedlich komplex. Moderne Geräte können die Herzfrequenz an die körperliche Aktivität anpassen. Wenn sie erkennen, dass der Körper in Bewegung ist, erhöhen sie die Frequenz automatisch, so dass der erhöhte Sauerstoffbedarf der Muskeln gedeckt werden kann.
Aufbau eines Herzschrittmachers
Ein Herzschrittmacher ist ein komplexes medizinisches Gerät, welches mehrere Jahre lang eigenständig im Körper des Patienten arbeiten kann. Er besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten:
- Der sogenannte Generator enthält eine langlebige Batterie und Mikroelektronik, die in der Lage ist, elektronische Impulse zu erzeugen. In der Regel wird der Generator unter die Haut im Bereich der Brust implantiert. Selbst die Generatoren älterer Herzschrittmacher haben eine Lebensdauer von vielen Jahren, müssen dann aber irgendwann ersetzt werden. Modernere Generatoren können mittlerweile sogar ohne Operation durch die Haut aufladen.
- Die Elektroden sind an den Generator angeschlossen. Es handelt sich um dünne und gut isolierte Kabel, die in den Herzkammern enden. Sie haben die Aufgabe, den elektrischen Impuls vom Generator an den Herzmuskel zu übertragen. Gleichzeitig überwachen die Elektroden die Herzaktivität und liefern die entscheidenden Informationen darüber, wann ein Impuls durch den Schrittmacher notwendig ist.
Durch die Kombination dieser beiden Komponenten ist der Herzschrittmacher in der Lage, vielen Patienten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen und Risiken zu reduzieren.
Reisen und Freizeit mit dem Herzschrittmacher – Was ist zu beachten?
Durch die regulierte Herzaktivität haben viele Patienten wieder deutlich mehr Energie, um aktiv am Leben teilzunehmen. Es gibt dabei jedoch einige wichtige Punkte zu beachten.
So ist es unterwegs sinnvoll, stets einen Herzschrittmacher-Ausweis dabei zu haben. Dieser sorgt beispielsweise bei Flugreisen dafür, dass die Betroffenen die klassischen Sicherheitskontrollen umgehen können, die das Gerät negativ beeinflussen und damit den Patienten gefährden können. Stattdessen werden alternative Kontrollmöglichkeiten angeboten. Wenn es zu Problemen mit dem Schrittmacher kommen sollte, hilft der Ausweis beim Arzt oder im Krankenhaus. Durch ihn ist sofort klar, um was für eine Art Schrittmacher es sich handelt und welche Risiken beim betreffenden Patienten beachtet werden müssen.
Sport mit dem Schrittmacher
Die meisten Freizeitaktivitäten und Sportarten sind in einem moderaten Maß problemlos mit einem Herzschrittmacher möglich. Extreme Aktivitäten, bei denen die Betroffenen elektromagnetischen Feldern oder einem erhöhten Risiko für Stöße ausgesetzt sind, sollten jedoch vermieden werden.
Zu empfehlen sind Schwimmen, Wandern und leichtes Fitnesstraining. Auch das sollte jedoch immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt geschehen.