Viele von uns mögen sich an ihre tägliche Ration Lebertran, dargereicht von der Hand besorgter Mütter, mit einiger Abscheu erinnern. Sein ranziger Geschmack ließ unzählige Kindermägen der Nachkriegszeit rebellieren. Als die Verabreichung des Fischöls aus der Mode kam, vermisste es kaum einer.
Ein wertvoller Vitaminliferant
Dabei lagen die Eltern damals nicht ganz falsch damit, wenn sie ihren Sprösslingen den täglichen, unappetitlichen Löffel Fischöl einflößten. Gewonnen aus der Leber von Kabeljau, Dorsch, heimischen Haien und Schellfisch, erfreute er sich beim Nachwuchs meist keiner großen Beliebtheit.
Schließlich griffen sie auf ein uraltes Heilmittel zurück, das bereits in der Antike hochgeschätzt wurde. Lebertran enthält wertvolle Spurenelemente, Nährstoffe und Vitamin D. Letzteres ist für den menschlichen Körper lebenswichtig. Er bezieht es entweder aus dem Sonnenlicht oder aus anderen Quellen, zum Beispiel Lebertran. Da dieser neben Vitamin D auch hohe Mengen an Vitamin A enthält und letzteres, wenn überdosiert, toxisch wirken kann, wurde der Lebertran zunehmend durch Vitaminpräparate ersetzt.
Der Lebertran kommt zurück
Heute ist die Naturmedizin alter Tradition wieder auf dem Vormarsch. Vor allem in den nordischen Ländern, wo Sonnenlicht im Winter Mangelware ist, schätzt man ihn als Nahrungsergänzung. Eine Einnahme macht aber nicht nur da Sinn, wo die Sonne selten scheint, sondern auch umso mehr mit steigendem Alter. Denn die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D aus dem Sonnenlicht zu erzeugen, nimmt stetig ab. Deshalb kann es vor allem für Menschen ab 50 ratsam sein, den Vitamin D-Bedarf anderweitig zu decken.
Regelmäßige Versorgung mit dem Vitalstoff trägt dazu bei, das Risiko an Prostata-, Brust- und Darmkrebs zu erkranken zu senken. Vitamin D-Einnahme trägt dazu bei, Muskeln und Zähne gesund zu erhalten und Winterdepressionen zu mildern.
Um jedoch eine Überdosierung von Lebertran zu vermeiden, sollte man sich professionellen Rat holen. Die Einnahmemenge hängt von Geschlecht, Gewicht und Alter ab. Den generellen Richtwert gibt die Gesellschaft für Ernährung mit 5 bis 10 ml täglich an.
Bevor Sie sich für eine Einnahme entscheiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.