Little Terrors beschreibt das Leben von Kindersoldaten, die von Terroristen aus dem Schoße ihrer Familien entführt und mittels Gehirnwäsche zu Selbstmordattentätern ausgebildet werden. Ein Thema aktueller denn je. Und auch gerade deshalb so bewegend.
Der 13-jährige Sahim tritt in LITTLE TRERROS in die Fußstapfen seines Bruders, der bereits zum Selbstmordattentäter geworden ist. Nun wird auch Sahim für dieses brutale Ziel ausgebildet. Das allerdings geschieht nicht freiwillig. Irgendwann mitten in der Nacht wird Sahim aus dem Haus seiner Familie entführt. Von dort geht es für ihn direkt in ein Ausbildungscamp, um sowohl physisch als auch psychisch auf seine schreckliche Mission vorbereitet zu werden.
LITTLE TERROS: die Gefahr lebt mitten unter euch
Dabei suchen sich die Terroristen des IS und anderen terroristische Organisation zielgerichtet in Amerika lebende Ausländer aus. Eben solche wie Sahim, der seit einigen Jahren mit seiner Familie in den USA lebt. Damit wollen die Terroristen ein Zeichen setzen. Sahim steht symbolisch dafür, dass Terroristen auch jederzeit mitten aus der amerikanischen Gesellschaft rekrutiert werden können. Sahims höhere Aufgabe ist nun, sich vor der amerikanischen Botschaft in Dehli in die Luft zu sprengen.
Gehirnwäsche vs. Gewissen
Wie unglaublich erfolgreich die Ausbilder mit dieser Methode sein können, zeigt LITTLE TERRORS auf überraschend ehrliche Art und Weise. Auch Sahim ist irgendwann davon überzeugt, dass er die ihm zugeteilte Aufgabe erfüllen muss. Er scheint fest entschlossen, seinen Terrorauftrag in die Tat umzusetzen.
Doch dann wird er bei einer indischen Gastfamilie einquartiert und auf einmal meldet sich sein Gewissen. Zudem kommt ihm zu Ohren, dass seinem Bruder nicht die heldenhafte Ehre eines Selbstmordattentäters zuteil wird, von der man sich vielerorts erzählt. Seine Zweifel an sich und seiner „höheren“ Aufgabe werden immer größer. Doch gibt es jetzt noch einen Ausweg für Sahim?
LITTLE TERRORS – kein leichtes Thema
Trotz aller schauspielerischer Brillianz und politischer Brisanz muss nicht lange erklärt werden: Das bei den IndieFEST Film Awards 2016 mit dem Humanitarian Award ausgezeichnete Drama LITTLE TERRORS ist keine leichte Kost. Seit dem 11. September 2001 ist die Terrorgefahr in unseren Gedanken und Gefühlen fest verwurzelt. Und diese Gefahr spiegelt sich in LITTLE TERRORS auf bedrückende Weise wieder.
Regisseur Maninder Chana nähert sich diesem heiklen Thema in seinem Regiedebüt auf überzeugende Weise. Schnell wird klar, dass man sich hier mit dem Thema Terror und Kinderterrorismus wirklich auseinandergesetzt hat. Der Film behandelt in aufwühlender, mitreißender und intelligenter Art und Weise die brisante Thematik der Ausbildung von Kindern zu Terroristen. So wirkt LITTLE TERRORS tief bewegend und schockierend zugleich.
Kinderterrorismus – Zahlen, Daten, Fakten
Welche menschliche Brisanz das Thema Kinderterrorismus besitzt zeigen umfangreiche Studien. Sie liefern zwar keine eindeutigen Zahlen darüber, wie viel Kinder sich derzeit tatsächlich in der Hand von IS-Terroristen befinden oder wie viele gar zu Terroristen ausgebildet werden.
Oppositionsnahe Beobachter sprechen allerdings von mehr als 400 Kindern und Minderjährigen, die vor Schulen und Moscheen gezielt angesprochen werden. Ein Dokument der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2016 nennt 362 Kindern, die für den Syrienkrieg rekrutierten wurden, von denen sich 274 dem IS angeschlossen haben – ob freiwillig oder gezwungenermaßen, weiß allerdings niemand. Zahlen, die einen erschauern lassen.
Seit 7. September auf DVD und Blu-ray erhältlich. Frei ab 16 Jahren.
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Das Gewinnspiel endet am 25.10.2017 um 23:59 Uhr.