Holz sorgt im Innenraum für Behaglichkeit, doch sie sind irgendwann verblasst, stumpf und trocken aus. Damit Fußboden und Co. wieder im neuen Glanz erstrahlen, helfen schon wenige Handgriffe. Mit Öl, Wachs oder Lasuren erstrahlen die Oberflächen neu.
Für eine markante Optik: Öl feuert Holz an
Holzöl kaufen und damit beispielsweise den Fußboden behandeln – eine gute Idee, wenn das Holz einen markanten Look erhalten soll. Das Öl ist in verschiedenen nur Nuancen erhältlich und kann das Material deutlich dunkler färben. Doch das Auftragen bringt vor allem die ursprüngliche Maserung besser hervor. Experten nennen diesen Effekt „anfeuern“. Wer das Öl behutsam mit dem Pinsel aufträgt, merkt schnell, wie sich mit jedem Strich eine fast samtartige Optik einstellt. Das Öl wird nämlich nicht nur in das Naturmaterial aufgesogen, sondern setzt sich mit seinen Pflegestoffen auch als weicher Film auf der Oberfläche fest.
Um das Holzöl innen aufzutragen, kann auch ein fusselfreies Tuch genutzt werden. Damit lassen sich vor allem große Oberflächen rasch bearbeiten. Das Öl zieht behutsam in das Material ein und sorgt für mehr Feuchtigkeit in den Poren. Auf diese Weise kann Holz seine positive Wirkung auf das Raumklima (die langsame Abgabe von Wärme und die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit) verbessern.
Wachs: Für glatte Holzoberflächen besonders geeignet
Im Vergleich zu Öl lässt sich das Wachs für die Oberflächenbehandlung weniger leicht auftragen. Durch die festere Konsistenz muss das Wachs zunächst durch stärkeres Reiben mit einem Tuch weicher gemacht werden, um es auf die Oberfläche auftragen zu können. Es eignet sich vor allem zur Behandlung von Tischoberflächen.
Durch die Materialeigenschaften sorgt das Wachs dafür, dass die behandelte Oberfläche weniger abriebempfindlich ist. Außerdem hat es wasserabweisende Eigenschaften, was vor allem bei stark beanspruchten Oberflächen wie einem Esstisch von Vorteil sein kann. Das Wachs hat nach dem Auftragen allerdings keinen glänzenden Effekt wie das Öl. Wer die Oberfläche dennoch zum Strahlen bringen will, poliert im Anschluss noch einmal.
Befinden sich in der Nähe der zu behandelnden Holzoberflächen Wärmequellen (beispielsweise Kerzen, Lampen oder ein Heizkörper) sollte kein Wachs als Oberflächenbehandlung angewendet werden, da es wärmeempfindlich ist.
Lasuren: Für alle, die Schutz und Farbwechsel mögen
Wachs und Öl sind Pflegestoffe, die den natürlichen Charakter und die Maserung des Holzes unterstreichen. Lasuren in klarer Optik können diesen Effekt ebenso erreichen, doch sie werden vor allem für den Wechsel der Farbe besonders gern eingesetzt. Darf es nach einiger Zeit eine andere Holzfarbe sein? Es gibt die Lasuren passend zur Holzart in Weiß, Rot, Grün oder anderen Nuancen.
Das Auftragen ist im Vergleich zu Öl oder Wachs etwas aufwendiger, denn hier sollte wirklich ein Pinsel zum Einsatz kommen. Je gleichmäßiger das Auftragen der Lasur erfolgt, desto schöner ist das (farbliche) Endergebnis.
Alternative zum Farbwechsel: Lacke für Holz
Zeigen sich auf der Holzoberfläche Schönheitsmängel wie beispielsweise Risse oder andere Beschädigungen, kann die Behandlung mit einer Lasur oder einem Lack für frischen Wind sorgen. Durch die dickflüssigere Textur verschwinden und schöne Stellen fast im Handumdrehen, doch dafür sind etwas Geduld und das richtige Equipment gefragt. Damit der Lack schön gleichmäßig aufgetragen werden kann, ist eine Rolle aus Schaumstoff empfehlenswert. Außerdem sollte das Holz zuvor gereinigt und die „Macken“ angeraut werden. Eine Lackbehandlung hat im Vergleich zu Öl und Wachs noch einen weiteren Vorteil: Die Oberfläche wird durch die Flüssigkeit geschlossen und ist vor Feuchtigkeit, Staub und anderen äußeren Einflüssen geschützt.
Lacke halten auch viel länger als die Oberflächenbehandlung mit Öl, Wachs oder Lasur. Für alle, die nur wenig Zeit in ihre Holzpflege investieren möchten oder können, sind sie deshalb eine gute Alternative. Durch den Lack verschließen sich jedoch die Poren des Naturmaterials, was einen natürlichen Feuchtigkeitsausgleich im Raum verhindert. Wer sich ein angenehmes Raumklima wünscht, sollte deshalb lieber auf Öl oder Wachs zurückgreifen. Auch die Trocknungszeit erfordert Geduld. Lacke sind nach dem Auftragen oft erst nach mehreren Stunden völlig ausgehärtet. Wer zu früh auf die Oberfläche greift, riskiert unschöne Fingerabdrücke oder andere Spuren.