Mit dem Nationalstadion in Peking, auch „Vogelnest“ genannt, wurden die Architekten Herzog & de Meuron weltberühmt. In Hamburg machen sie mit der Elbphilharmonie Furore und nun bekommt auch Berlin einen Bau von Herzog & de Meuron: ein Museum der Moderne.
Endlich: Am 31. Oktober 2016 verkündete die gläserne Fassade der majestätisch aufragenden Elbphilharmonie mit sechs leuchtenden Buchstaben FERTIG. Fast zehn Jahre hatte ihr Bau von der Auftragsvergabe bis zur Schlüsselübergabe an Hamburgs Ersten Oberbürgermeister Olaf Scholz gedauert. Ein Projekt, dass berühmt berüchtigt wurde durch erhebliche zeitliche Verzögerungen und massive Kostensteigerungen auf knapp 900 Millionen Euro. Laut „Der Spiegel“ ist es damit eines der zehn teuersten Hochhäuser der Welt. Die feierliche Eröffnung des Großen Saals und damit auch der gesamten Elbphilharmonie wird am 11. Januar 2017 sein.
Seit Jahrzehnten arbeiten Herzog & de Meuron zusammen
Die Architekten Jaques Herzog und Pierre de Meuron sind für die Planung und den Entwurf des 110 Meter hohen Gebäudes in der Nähe der Landungsbrücken an der Elbe verantwortlich. Ihr visionärer Entwurf mit dem Ziel, einen „kulturellen Leuchtturm für alle Bürger“ zu schaffen, scheint aufzugehen. Bis zum Sommer 2017 sind die meisten Veranstaltungen bereits ausgebucht. „Die Verbindung aus altem Hafenspeicher und der darauf wie eine Mischung aus Segel und Schiffsbug gesetzten, Stadt und Wasserlandschaft gläsern spiegelnden und zugleich neu beleuchtenden Krone ist kühn“, schrieb „Der Tagesspiegel“ zur Fertigstellung der Elbphilharmonie anerkennend. Seit fast vierzig Jahren realisieren die Schweizer preisgekrönte Bauprojekte. Nach ihrem Architekturstudium eröffneten sie 1978 in Basel ihr eigenes Architekturbüro.
Eine Kunst-Scheune für Berlin
Nun wird auch Berlin architektonisch geadelt werden durch ein Herzog & de Meuron Bauwerk. Ab 2017 soll auf dem Kulturforum in direkter Nachbarschaft zur Neuen Nationalgalerie, gebaut von Mies van-der-Rohe, die neue Kunsthalle entstehen. Gezeigt werden sollen dort nach geplanter Fertigstellung ab 2021 Bestände und private Sammlungen moderner Kunst, für die der Mies-van-der-Rohe Bau zu klein ist. Bei der Vorstellung des Entwurfs mischten sich unter die begeisterten Stimmen auch kritische Meinungen. Der flache Bau in der Art eines großen Rechtecks aus Backstein und Glas mit Giebeldach erinnerte manche an eine Scheune oder sogar an die typische Discounter-Architektur von Lidl & Co.. Architekt Jacques Herzog freut sich auf die Arbeit für Deutschland: „Das für diese Demokratie machen zu dürfen, ist schon grandios.“
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