Das Kunstwort Superfood beschreibt besonders gesunde und nährstoffreiche Lebensmittel, die Krankheiten verhindern und ähnliche Wunder bewirken sollen. Die Meinungen zum Thema Superfood gehen jedoch auseinander. Die einen schwören auf Achaibeeren und Chiasamen, andere halten es für Geldmacherei und bevorzugen die heimische Heidelbeere oder Sauerkirschen. Der neueste Schrei beim Superfood ist Kimchi, zumindest für uns, denn in Korea gibt es die Tradition seit mehr als zweitausend Jahren.
Das koreanische Nationalgericht gilt als gesund, da seine Vitamine und Mineralstoffe durch die Fermentation haltbar gemacht werden. Fermentieren durch Milchsäuregärung ist eine alte Technik, um Lebensmittel für den Winter haltbar zu machen. Bei der Zubereitung von Kimchi wird Chinakohl fermentiert, aber auch andere Kohlsorten, Gurken oder Rettich. Durch die große Menge an Ballaststoffen und die probiotischen Eigenschaften fördert das „koreanische Sauerkraut“ die Darmgesundheit und sorgt für eine gesunde Darmflora. Der Vergleich mit Sauerkraut bezieht sich auf die Technik der Fermentierung, geschmacklich haben beide Lebensmittel wenig gemeinsam.
Kimchi: lecker, gesund und kalorienarm!
In Korea ist das Superfood so beliebt, dass es viele Menschen täglich essen – mitunter zu jeder Mahlzeit. Durch den hohen Wasseranteil enthält es nur wenig Kalorien und weder Fett noch Kohlenhydrate. Wer sich für den Geschmack erwärmt, darf also beherzt zugreifen. Mit den enthaltenen Antioxidantien lässt sich laut einer amerikanischen Studie sogar Krebs vorbeugen. Als wäre das alles nicht schon Grund genug, Kimchi fortan auf den Speiseplan zu setzen, sprechen weitere Studien davon, dass auch die Schönheit profitiert. Der fermentierte Chinakohl lässt angeblich Falten verschwinden und verbessert das Hautbild, vermutlich aber nur, wenn Sie ihn täglich verzehren.
Das sauer-pikante oder scharfe Kimchi stellen die Koreaner regional unterschiedlich her. Dabei verarbeiten sie den Chinakohl mit Salz, Knoblauch, Chili und Ingwer und ergänzen es durch Meerestiere oder Fischpaste. Knoblauch und Chili senken dabei den Cholesteringehalt des Blutes, gleichzeitig verbessern die reichlich enthaltenen Ballaststoffe die Verdauung.
Die Zubereitung von Kimchi in der Gemeinschaft
Die Koreaner bereiten Kimchi in der warmen Jahreszeit jede Woche frisch zu. Ab September produzieren sie große Portionen für den Winter. Nach alter Tradition lagern sie das koreanische Nationalgericht außerhalb des Hauses in glasierten Gefäßen aus Ton oder heutzutage auch in speziellen Kühlschränken. Das Kimchi bereiten die Frauen der Familie gemeinsam zu, sodass Jung und Alt sich an dem altbewährten Ritual beteiligen. Die gemeinsame Herstellung nennt sich Kimjang und war der UNESCO im Jahr 2013 einen Eintrag in die Liste des immateriellen Kulturerbes wert.