Seit Jahren beschäftigt das Bienensterben die Wissenschaft – auch diesen Winter haben zahlreiche Bienenvölker wieder nicht überlebt. Die Bilanz für die gestreiften Bestäuber sieht also denkbar schlecht aus. Doch welche Folgen hat das für den Menschen?
Die Folgen sind verheerend! Denn Bienen und andere Insekten bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen. Die fleißigen Tierchen sind weltweit die wichtigsten Arbeitskräfte der Landwirtschaft. Wenn das Bienensterben nicht gestoppt wird, könnte es zu erheblichen Ernteausfällen und damit zu Mangelernährung führen.
Rückgang der Bienenvölker
Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Schuld an dem Bienensterben sind eine Reihe von Faktoren: Parasiten wie die Varroa-Milbe, der verstärkte Gebrauch von giftigen Pestiziden, sowie monotone Landwirtschaft, die den Bienen Ihre Nahrungsgrundlage nimmt, sorgen weltweit für einen dramatischen Rückgang der Bienenvölker.
Es zeichnet sich jedoch auch ein positiver Trend ab: (Hobby-) Imkereien sind angesagt – ihre Zahlen nehmen zu. Ende 2016 waren es immerhin 120.000 an der Zahl, das sind rund 50% mehr als noch vor 10 Jahren. Und die Imker leben nicht nur auf dem Land, auch in den deutschen Großstädten findet man immer mehr Bienenvölker beheimatet.
Bienenparadies im Großstadtdschungel
Stadtimkereien liegen im Trend. Besonders in Städten wie Berlin oder Hamburg versorgen Privatleute mit viel Liebe ihre eigenen Völker in Hinterhöfen, auf Terrassen oder in heimischen Gärten. Überraschend aber wahr: In der Stadt finden die fleißigen Tiere, deren Population weltweit im Rückgang ist, ein regelrechtes Mekka vor. Ständig stehen hier andere Pflanzen in der Blüte. Da gibt es die Mirabelle im Frühjahr, darauf folgen die Apfel- und Kirschblüte, dann die Kastanie, im Mai die Robinie, später die Brombeere und die Linde.
Auf dem Land sei das anders, hier dominiere oft die ländliche Landwirtschaft mit ihren ertragsorientierten und Pestizid belasteten Monokulturen. Dies hat zur Folge, dass die Bienen hier unter schwierigen Bedingungen leben müssen. Die Situation in den Städten sagt den Bienen hingegen vor allem wegen der Vielfalt an Blütenpflanzen zu. Und genau hier kommen Stadtimker wie DR. BEE mit ins Spiel – sie helfen den Bienen bei ihrer Ansiedlung in der Stadt.
Stadthonig aus Düsseldorf
59plus hat Stadtimker Dr. Stefan Schmidt getroffen. Der promovierte Chemiker gelangt in Düsseldorf unter dem Namen DR. BEE zu immer größerer Bekanntheit. Der Hobby-Imker züchtet im heimischen Garten Bienen und ist dabei, seine Honigmarke im lokalen Einzelhandel zu etablieren.
Dabei beobachtet Dr. Schmidt das Verhaltender Bienen ganz genau und experimentiert mit der Herstellung verschiedener Honigsorten.
„Als Naturwissenschaftler fing ich an, mich für das komplexe soziale Zusammenspiel in einem Bienenstock und die damit zusammenhängende Honigproduktion zu interessieren – man kommt Dingen auf die Schliche, die in hohem Maße bemerkenswert und interessant sind“, so der Bienen-Begeisterte 56-jährige im Interview mit 59plus.
Doch ganz freiwillig kam er nicht zu seinem exotisch anmutenden Hobby. Die Schwiegermutter stellte ihm, nach dem Tod ihres Mannes, einem versierten Hobbyzüchter, vor 10 Jahren einfach zwei Bienenstöcke in den heimischen Familiengarten. Aus der mehr oder minder unfreiwilligen Versorgungsaufgabe, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine ungeahnte Freude an der Imkerei.
DR. BEEs Honig – ökologisch und lokal
So kam es, dass er irgendwann nicht mehr von den Bienen lassen wollte und sich der Bienenbestand im heimischen Garten konstant vergrößerte – und mit ihm wuchs die Honigproduktion. Anfangs kamen vorwiegend Nachbarn und Bekannte vorbei, um sich ein Glas Honig mitzunehmen. Inzwischen können Kunden auch verschiedene Honigsorten der Marke DR. BEE im Düsseldorfer Einzelhandel, sowie Online erwerben.
Dr. Schmidt alias DR. BEE strahlt wenn er über seine Erfolge in der Bienenzucht und Honigproduktion spricht. Mit viel Enthusiasmus habe er sich ausprobiert. Auch von Bienenstichen ließ er sich nicht abschrecken und könne sich mittlerweile sogar vorstellen, im Rentenalter die Imkerei professionell zu betreiben. Auch hat er wertvolle Tips für alle die sich selbst für die Imkerei interessieren.
Aktiv gegen das Bienensterben
Dabei bedarf es keinem unsäglichen Aufwand oder hohen Investitionen, um sich als Imker auszuprobieren. Die Imkerei ist ein Saisongeschäft. Im Winter gibt es fast nichts zu tun, die Arbeit konzentriert sich vorwiegend im Frühjahr und Sommer.
DR. BEE hat folgende Tipps für Sie: „Besorgen Sie sich zunächst ein Bienenvolk als Leihgabe von einem der zahlreichen Imkervereine. Damit gehen Sie kein Risiko ein und haben keine langfristige Verantwortung für das Volk. Wenn Sie dann Gefallen an der Sache finden, sollten Sie mit einem Bienenvolk starten und sich langsam in die Zuchtmethoden einarbeiten. Empfehlenswert ist es, sich einen erfahrenen Imker an die Seite zu holen.“
All diejenigen die sich eine heimische Hobbyimkerei nicht vorstellen können, können trotzdem helfen das Bienensterben zu stoppen: Beispielsweise keine chemischen Pflanzenschutzmittel bei der Gartenarbeit verwenden. Zudem sollte man Lebensmittel aus biologischem Anbau kaufen, bei dem nur natürliche Pestizide verwendet werden.
Probieren Sie doch einfach mal den Honig von DR.BEE oder einem Imker aus Ihrer Umgebung – und unterstützen somit ein lokales Erzeugnis, das mit sehr viel Geduld und Hingabe produziert wurde.