Die Menschen möchten mobil bleiben. Dies ist einer der wichtigsten Wünsche für das Alter. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Generation 59plus in ländlichen Gebieten ohne Führerschein kaum eine Chance hat. Busse und Bahnen fahren, wenn überhaupt zweimal am Tag. Und dies meist zu Zeiten, die nahezu unmöglich sind. Daher ist es gerade für die ältere Generation keine Option den Führerschein abzugeben – zu Recht. Denn wer im Alter nicht mehr mobil ist, büßt einiges an Lebensqualität ein.
Die Generation 59plus ist jung und spritzig
War es vor 10 bis 15 Jahren noch der Fall, dass sich Senioren ab einem gewissen Alter „gehen ließen“, hat sich dies in den letzten Jahren stark geändert. Die Generation 59plus ist wesentlich agiler, genießt ihr Leben und fängt auch oftmals neue Dinge an. So geben sie ihrem Leben einen Sinn, haben das Gefühl gebraucht zu werden und wichtig zu sein. Nichts kann schlimmer sein, als einsam im Haus oder der Wohnung auf den Tod zu warten.
Dies machen natürlich auch die vielen Möglichkeiten aus, die der älteren Generation zur Verfügung stehen. Töpferkurse, Gymnastik, Computerkurse und vieles mehr werden angeboten, um die Senioren aus der Einsamkeit zu locken und sie mit Menschen zusammenzubringen. Mit Erfolg. Denn die zahlreichen Kurse werden sehr gut angenommen und bieten so auch eine Möglichkeit neue Freundschaften zu schließen.
Zudem gibt es auch von Krankenkassen viele interessante Kurse für die Mitglieder. Diese zeigen den Senioren beispielsweise, wie man mit wenigen Dingen gesund und aktiv bleiben kann und so die Lebensqualität steigert.
Die Politik ist gefragt
Leider sind die ländlichen Gebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft nicht gut ausgestattet. Insbesondere die Frauen der älteren Generation sind aber genau auf diese angewiesen. War es doch bis 1958 so, dass Frauen ihre Männer um Erlaubnis fragen mussten, ob sie den Führerschein machen dürfen. Doch selbst wenn sie den Führerschein haben, fehlt ihnen häufig die Fahrpraxis, da auch über 1958 hinaus meist die Männer gefahren sind. Daher trauen sich viele ältere Damen gar nicht mehr hinters Steuer.
Laut einer Umfrage sind nur 10 % der Menschen auf dem Land zufrieden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und genau deshalb sind die öffentlichen Verkehrsmittel in ländlichen Gebieten so wichtig. Sie garantieren die Mobilität im Alter und halten so auch diese Generation aktiv. Daher muss die Politik zwingend hier ansetzen und gerade die Dörfer, die praktisch abgehängt sind, mit Möglichkeiten versehen, dass die Menschen auch aus abgelegenen Orten in die Stadt kommen.
In vielen Regionen haben sich glücklicherweise die Menschen selbst organisiert und Bürgerbusse bereitgestellt. Sie garantieren die Mobilität und sind zudem oftmals noch umweltfreundlich, da es Elektroautos sind. Denn gerade die Umweltfreundlichkeit spielt auch für die ältere Generation eine große Rolle. Gleiches gilt auch für Carsharing. Hier können die Senioren nach Belieben einsteigen und losfahren. Diese Möglichkeit ist zumindest für die Menschen ideal, die im Besitz eines Führerscheins sind. Sie können gemeinsam einkaufen fahren oder sich einen gemütlichen Tag in der Natur machen und spazieren gehen oder eine Wanderung unternehmen. Mit diesen Möglichkeiten bleiben auch die Senioren aktiv und werden nicht einsam.