Hören ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Es ermöglicht uns unter anderem, die Umwelt akustisch wahrzunehmen und mit anderen zu kommunizieren. Wenn das Hören nachlässt, schränkt es unsere Lebensqualität stark ein und beeinträchtigt sogar gegebenenfalls unseren Gleichgewichtssinn. Hörgeräte sind in diesem Fall die benötigte Rettung. Sie sind in der Lage, das Hörvermögen wiederherzustellen, und ermöglichen es uns, wieder vollumfänglich am Leben teilzunehmen.
Ab zum Hörtest!
Wenn man bereits davon ausgeht, dass man Schwierigkeiten beim Wahrnehmen von Geräuschen oder bei Gesprächen mit Menschen hat, sollte man mit einem Hörtest nicht lange warten. Ein HNO-Arzt oder ein Hörgeräteakustiker wird mithilfe von Kopfhörern einen Test durchführen, um damit das Hörvermögen zu ermitteln. Weicht das Hörvermögen zu einem bestimmten Prozentsatz vom Normalwert ab, wird ein Hörgerät attestiert. Dieses gilt als medizinisch notwendig, wenn man bei dem Hörtest bei einer Sprachlautstärke von 65 Dezibel rund 20 Prozent der Testwörter nicht verstanden hat und die Hörschwelle auf dem besseren Ohr mindestens 30 Dezibel unter dem Normalwert liegt. Manchmal wird auch schon bei einer leichteren Schwerhörigkeit ein Hörgerät verschrieben, vor allem dann, wenn nicht zu erwarten ist, dass sich die Hörminderung verbessern wird.
Was für Hörgeräte gibt es?
Auch wenn man immer noch grundsätzlich zwischen analogen und digitalen Hörgeräten unterscheidet, werden heutzutage überwiegend nur noch digitale Geräte verwendet. Während analoge Geräte die Umgebungsgeräusche sozusagen nur lauter an den Träger weitergeben, können digitale Geräte unterscheiden, welche Umgebungsgeräusche lauter und welche leiser weitergegeben werden sollten. Digitale Hörgeräte können dann durch Hörgeräteakustiker, wie beispielsweise GEERS, individuell auf die Bedürfnisse des Trägers eingestellt werden.
Weiter unterscheidet man zwischen einer offenen und geschlossenen Versorgung. Dabei geht es um die Form des Gerätes, die dann noch mal unterteilt wird in Hinter-dem-Ohr-Geräten und Im-Ohr-Geräten.
Bei der offenen Versorgung werden die sogenannten Hinter-dem-Ohr-Geräte verwendet, bei denen das Gehäuse des Gerätes hinter dem Ohr sitzt und Geräusche über einen Schallschlauch und dem Ohrstück an das Gehör weitergibt. Das Ohrstück sitzt am äußeren Gehörgang, sodass die normalen Umgebungsgeräusche weiterhin gehört werden, da der Gehörgang offen liegt.
Die geschlossene Versorgung verschließt den Gehörgang teilweise sogar komplett, sodass nur noch die durch das Hörgerät abgegebenen Geräusche wahrgenommen werden können. Dies erledigen die Im-Ohr-Geräte, die teilweise sogar so klein sind, dass sie im Gehörgang verschwinden und somit unsichtbar werden.
Beide Varianten, die Hinter-dem-Ohr-, sowie die Im-Ohr-Geräte sind heute mit der Optik vergangener Zeiten nicht mehr zu vergleichen. Moderne Hörgeräte sind mittlerweile dezent und unauffällig. Meistens fällt es Menschen, die nicht wissen, dass jemand ein Hörgerät trägt, gar nicht auf. Es gibt also auch keinen ästhetischen Grund, ein Hörgerät abzulehnen. Gesundheitliche Gründe sollten ohnehin immer schwergewichtiger sein.
Akzeptanz von Hilfsmitteln
Wenn man jung ist, akzeptiert man ohne Wenn und Aber, dass man in manchen Situationen Hilfsmittel benötigt. So lernt man beispielsweise Fahrrad fahren am besten, wenn zunächst Stützräder angebracht sind. Mit fortschreitendem Alter und wachsendem Stolz hingegen wehren wir uns in der Regel sehr lange gegen Hilfsmittel. So verhält es sich auch bei dem Einsatz von Hörgeräten. Das Eingeständnis, sich unzulänglich zu fühlen und Hilfe zu benötigen ist verständlicherweise kein einfacher Schritt. Diesen machen wir meist erst dann, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das liegt zum Teil daran, dass wir natürlicherweise Schwächen verstecken um eben nicht schwach oder im weiter fortschreitenden Alter, alt zu wirken.
Es liegt aber auch am Umgang mit Hilfsmitteln, der sich mittlerweile zum Glück schon stark gewandelt hat. Während früher eine Brille oder ein Hörgerät noch Zeichen der Beeinträchtigung waren, sind sie heute geliebte Accessoires. Längst werden Brillen nicht mal nur als Sehhilfe getragen. Auch Brillen ohne Sehstärke werden als Modeaccessoires heute so selbstverständlich getragen, wie ein Hörgerät, das auf dem neuesten Stand der Technik mit dem Smarthome verbunden ist. Diese beeindruckenden Eigenschaften der heutigen Hilfsmittel werden nicht versteckt, sondern zur Schau getragen. Wir befinden uns derzeit also in einem Wandel dessen, was sie für uns bedeuten. Heute ist ein Hörgerät eine smarte Lösung und die Chance wieder ganz normal am Alltag teilzunehmen.