In PAULA erzählt Regisseur Christian Schwochow die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen, für ihre Zeit sehr fortschrittlichen Frau und begnadeten Malerin: Paula Modersohn-Becker. 1897 geboren in Worpswede wird sie immer wieder von gesellschaftlichen Grenzen ausgebremst – und lebt dann schließlich doch ihren Traum.
Paula Modersohn-Becker gespielt von der wunderbaren Carla Juri ist nicht nur eine außergewöhnlich moderne Frau ihrer Zeit. Sie ist zudem auch sehr begabt und von einer geradezu fesselnden Intelligenz. Leider ein Umstand der einer jungen Frau zur Beginn des 20. Jahrhundert nur Probleme bereitet. Und doch geht die Künstlerin ihren Weg. Zunächst allerdings stößt sie als eine der ersten Vertreterinnen des frühen Expressionismus nahezu überall auf gesellschaftliche Widerstände. Auch ihre Werke sind vielen zu modern, vielleicht auch zu ausgefallen. So wird ihre Malerei, die sich von den anderen dieser Zeit deutliche abhebt, in Künstlerkreisen zumeist mit Kopfschütteln kommentiert. Sie sei kindisch, zeichne Hände wie Löffel und Gesichter, die ein Kind hätte besser malen könnte. So oder ähnlich wurde ihre Kunst abfällig kommentiert.
“Das muss das Schlimmste für eine Frau sein: intelligent sein und doch ganz Weib.” (Filmzitat)
Otto Modersohn – große Liebe, bester Freund und Verbündeter
In Otto Modersohn scheint die junge Frau dann doch noch einen Verbündeten gefunden zu haben. Die beiden verbindet nicht nur die gemeinsame Leidenschaft für die Kunst, sondern auch eine große Liebe. Die allerdings im Laufe der Zeit doch an ihre Grenzen stößt. Sie strebt nach mehr, während Otto in der Heimat gefangen bleibt. So verlässt Paula schließlich ihren Ehemann, um in Paris ihre künstlerische Bestimmung zu finden. Dort lebt ihre beste Freundin Clara Rilke-Westhoff, die mit dem Dichter Rainer Maria Rilke verheiratet ist. Begeistert vom Charm und Lebensweise der modernen, französischen Stadt versucht Modersohn-Becker ihren persönlichen und künstlerischen Weg zu gehen.
Paula Modersohn-Becker – die frühe Expressionistin
Dabei wird während des gesamten knapp zweistündigen Films das enge Band zwischen Paula, ihrer Heimat und ihrem geliebten Ehemann stets aufrecht. Erzählt wird die Geschichte eine großen Liebe voller Sinnlichkeit, Leidenschaft – auch über die räumliche Distanz hinweg. Gespickt wird das Ganze mit einer zarten Brise Humor, der sich auch und vor allem sehr ausdrucksvoll in Gestik und Mimik der Hauptdarstellerin wiederspiegelt.Ungeachtet aller Widerstände lebt die junge Künstlerin ihren Traum und wird so zu der Frau, die in der Kunstgeschichte als die frühe Expressionistin Paula Modersohn-Becker Einzug fand.
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