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Heute heißt es für mich als Vorleserin nicht: Katharina liest vor, sondern Katharina stellt vor! Die Idee kam mir, als ich mich wieder durch viele neue Bücher und Texte gearbeitet habe, um neue Lesungen aufzubereiten. Nicht jedes Buch eignet sich. Manche sind zu lang, manche mit zu viel wörtlicher Rede, manche lassen sich nicht kürzen. Aber viele dieser Bücher sind einfach so toll, dass ich hier ab und an eines von ihnen kurz vorstellen möchte. Vielleicht springt ja bei manch einem ein Funke über und er bekommt Lust darauf es zu lesen.

Meine Empfehlung

Heute starte ich gleich mit einem Buch, was ich ganz aktuell regelrecht gefressen habe. Es ist von dem schwedischen Autor Alex Schulman und heißt „Verbrenn all meine Briefe“ vom dtv Verlag.

Das Buch ist autobiographisch. Die beiden männlichen Protagonisten waren bzw. sind wie Alex Schulman bedeutende, schwedische Schriftsteller.

Die Geschichte beginnt im Heute: Alex ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er trägt eine große Wut in sich, die seine Ehe gefährdet und inzwischen sogar seinen Kindern Angst macht. Als er das zunehmend spürt, drängt es ihn sehr, dieser Wut nach zu gehen. Was steckt hinter ihr, woher kommt sie? Wessen Wut ist es?

Und er führt uns Leser in seine Familiengeschichte in die Jahre 1932 und 1988. Im Fokus stehen seine Großeltern Karin und der schon sehr renommierte Schriftsteller Sven. Die Tragödie nimmt ihren Lauf als die junge, aber ja bereits verheiratete Karin sich 1932 leidenschaftlich in den jungen, talentierten Dichter Olov verliebt. Und scheinbar das erste Mal echte Liebe spürt. Ihr cholerischer, aggressiver Ehemann Sven entlarvt diese zarte Verbindung und droht beiden Seiten massiv, ja lebensbedrohend.

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Unsere Buchempfehlung für den Sommer 2023 - Verbrenn all meine Briefe von Alex Schulmann, erschienen im dtv Verlag. Bildquelle: © dtv Verlag
Unsere Buchempfehlung für den Sommer 2023 – Verbrenn all meine Briefe von Alex Schulmann, erschienen im dtv Verlag. Bildquelle: © dtv Verlag

Ein Leben lang

Karin unternimmt einen Versuch sich zu trennen, schafft es aber letztendlich nicht.

Sie bleibt bei ihrem Mann, bekommt Kinder und leidet ihr Leben lang unter den Schuldzuweisungen und der Eifersucht.

Das spürt auch der junge Alex schon, zum Beispiel als er 1988, noch ein Kind, bei seinen Großeltern Zeit verbringt.

Und immer wieder diese Wut. Die des Großvaters, die Subtile der Großmutter, dann die Wut deren Kinder, die sich völlig überwerfen und letztendlich die der Enkel, hier vertreten durch Alex. Kurz: Generationsübergreifend.

Alex sucht Antworten und auch die Chance dieses Erbe zu unterbrechen.

Das Buch ist sehr emotional, ergreifend, aufwühlend. Der Zeitreigen und der Wechsel der Perspektiven macht es sehr lebendig und authentisch. Wut, ein Thema, das ja auch heute oft allgegenwärtig ist. Mir ging das Buch ans Herz, hat mich aufgewühlt und ja stellenweise wütend und fassungslos gemacht. Aber letztendlich auch hoffnungsvoll.

Ich stelle das Buch auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern ins Regal.

Mehr über mich unter

www.katharinamartini.de oder bei Instagram unter katharina_liest vor und ich wünsche Ihnen viel Spaß mit diesem Buch,

Ihre Katharina Martini

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