EIN KUSS VON BEATRICE erzählt die Geschichte zweier Frauen, die sich in einem entscheidenden Moment ihres Lebens wiederbegegnen. Gleichzeitig ist die Tragikomödie die erste Begegnung der beiden Charakterschauspielerinnen Catherine Frot und Catherine Deneuve auf der Leinwand. Und damit auch ein Highlight der französischen Filmgeschichte.
Regisseur und Filmemacher Martin Provost hat es tatsächlich geschafft, die beiden großen Damen des französischen Films vor ein und dieselbe Kamera zu bringen. Catherine Frot hatte er bereits 2013 für die Rolle der Simone de Beauvoir im Film Violette angefragt. Damals lehnt sie ab, was sie später, als sie den fertigen Film sah, allerdings offen bereute. Diese Ehrlichkeit hinterließ bei Provost bleibenden Eindruck. So fragte sie für EIN KUSS VON BEATRICE noch einmal. Dieses Mal sagte Frot sofort zu. Und Catherine Deneuve tat es ihr gleich.
Wie das Leben so spielt
EIN KUSS VON BETARICE erzählt die Geschichte von Claire (Catherine Frot), deren Leben von einem Tag auf den anderen aus den Fugen gerät. Sie verliert ihren Job als Hebamme, ihr einziger Sohn bricht ohne Vorwarnung sein Medizinstudium ab. Stattdessen eröffnet er Claire, dass sie Großmutter wird. Zu allem Überfluss verliebt sie sich auch noch in ihren Nachbarn Paul (Olivier Gourmet) aus der Kleingartenkolonie. Ja, und dann ist da noch Béatrice (Catherine Deneuve), die völlig ohne Vorwarnung, einfach so in Claires Leben platzt. Sie kennt Béatrice noch aus Kindertagen. Damals war Claire die heimliche Freundin von Claires inzwischen verstorbenem Vater.
Béatrice und Claire – zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – versuchen fortan irgendwie miteinander klar zu kommen. Claire die Zurückhaltende und Béatrice, die Extravagante, die geradezu sprüht vor Lebenslust, immer für eine Überraschung gut. Und doch trägt Béatrice eine traurige Wahrheit mit sich, die das Leben beider Frauen für immer verändern wird.
EIN KUSS VON BEATRICE – ein cineastisches Highlight
In der Tragikomödie EIN KUSS VON BEATRICE möchte Regisseur Provost der Hebamme Tribut zollen, die ihm eins bei seiner Geburt das Leben rettete. Provost erklärt “Ich habe mich daher entschlossen ihr auf meine Weise Tribut zu zollen, indem ich diesen Film ihr und all den namenlosen Frauen widme, die im Schatten bleiben und ihr Leben in den Dienst von anderen stellen, ohne dafür jemals Dank zu empfangen.”
Provosts Geschichte wird im Film allerdings nicht nacherzählt, vielmehr ist sie dessen Ursprungsgedanke. Umso schöner, dass es Provost gelungen ist, für diesen emotionalen Stoff, die beiden Grand Dames des französischen Films als Hauptdarstellerinnen zu gewinnen. Was er damit schuf, ist ein cineastisches Highlight der Extraklasse.
Kinostart: