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An vielen Cafés oder Restaurants in Deutschland hängt ein Schild „nur Barzahlung“ oder „Kartenzahlung erst ab 20 Euro“: Auch auf dem Wochenmarkt heißt es meist: Nur Bares ist Wahres. Im internationalen Vergleich spielt das Bargeld in Deutschland immer noch eine große Rolle. Im Jahr 2008 hatte Deutschland eine Bargeldquote von 83 Prozent. Mit Münzen und Scheinen wurde im Jahr 2023 nur noch ungefähr jede zweite Zahlung beglichen.

Deshalb heißt es heute schon manchmal „Bargeld – nein danke!“. Einige Cafés und Restaurants akzeptieren nur noch die elektronische Bezahlung. Für die Gastronomie hat das einige Vorteile. Statt nach Feierabend das Geld zu zählen und es sicher zur Bank zu bringen – ist mit dem letzten Gast die Abrechnung erledigt. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass die Mitarbeiter falsch herausgeben oder versehentlich Falschgeld annehmen. Da Geldscheine und Münzen manchmal schmutzig sind, wird der Bezahlvorgang zudem hygienischer. Dann müssen die Verkäufer nicht ständig Handschuhe anziehen oder sich die Hände reinigen.

Ob in einem Café oder Restaurant - das bargeldlose Bezahlen mit der Karte oder Apple Pay ist inzwischen ganz normal. Bildquelle: © Getty Images / Unsplash.com
Ob in einem Café oder Restaurant – das bargeldlose Bezahlen mit der Karte oder Apple Pay ist inzwischen ganz normal. Bildquelle: © Getty Images / Unsplash.com

Nimmt Tante Emma noch Bargeld?

Die meisten Menschen zücken regelmäßig ihre Giro- oder Kreditkarte, um im Laden oder im Internet zu zahlen. Längst gibt es noch mehr Bezahlarten, um unkompliziert, sicher und schnell zu bezahlen. Dazu zählen Anbieter wie PayPal oder Giropay. Die Vor- und Nachteile und mögliche Risiken der verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten schauen wir uns für Sie genauer an.

Ausschließlich elektronisch bezahlen auch die Besucher von kassenlosen Supermärkten. Um die 500 kleine Supermärkte mit einem übersichtlichen Sortiment des täglichen Bedarfs sind in Deutschland rund um die Uhr geöffnet. Statt auf müde Kassierer zu treffen, erledigen die Kunden ihren Einkauf komplett selbstständig. Mit Bargeld funktioniert das Konzept natürlich nicht. Die Kunden bezahlen mit ihrer Giro- oder Kreditkarte oder über die App des jeweiligen Händlers.

Shoppen im Internet: das Aus für Giropay

Wer ohne Bargeld im Internet einkauft, kennt die üblichen Zahlungsoptionen wie Sofortüberweisung oder Lastschrift. Mit der Kreditkarte zu bezahlen, ist online ebenfalls gängige Praxis. Besonders beliebt ist die Zahlung über PayPal. Seit über 20 Jahren gibt es den US-amerikanischen Zahlungsdienstleister. In Deutschland ist er Marktführer beim Onlinebezahlen. Dagegen kam leider auch Giropay nicht an, das früher Paydirekt hieß. Dieser Dienstleister deutscher Banken und Sparkassen stellt deshalb zum Ende des Jahres 2024 sein Angebot ein. Falls Sie Giropay nutzen, haben Sie vermutlich bereits die Kündigung durch Ihre Bank erhalten. Bis zum 31. Dezember 2024 können Sie mit Giropay noch bezahlen. Ab dem 1. Januar 2025 brauchen Sie aber eine Alternative.

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Mit der Kreditkarte beim Onlineshopping bezahlen

Wenn Sie mit Ihrer Kreditkarte bezahlen, brauchen Sie nur die Kartennummer sowie die dreistellige Sicherheitsnummer auf der Rückseite der Karte anzugeben. Auch bei ausländischen Anbietern können Sie schnell und unkompliziert bezahlen. Sollte Ihre Bestellung nicht oder beschädigt ankommen, können Sie bei Ihrem Kreditkartenanbieter eine Rückbuchung einfordern.

Damit niemand mit Ihren Daten Unfug treiben kann, ist die Authentifizierung durch Ihre Bank mittlerweile Pflicht. Sie geben die Zahlung also über Ihre Bank frei. Das kann mit Hilfe einer TAN per SMS oder mit biometrischen Faktoren oder sonstigen Passwörtern funktionieren. Ganz wichtig ist, dass Sie auf die Seriosität des Onlineshops achten. Die Webadresse sollte eine https-Seite sein und nicht nur http. Ein weiteres Sicherheitsmerkmal besteht darin, dass die Nummer Ihrer Kreditkarte nur teilweise gezeigt wird.

PayPal oder Klarna?

Statt direkt mit Ihrer Kreditkarte zu zahlen, können Sie ein PayPal-Konto anlegen. Dort hinterlegen Sie Ihre Kreditkarte oder stimmen künftigen Lastschriften zu. Es gibt sogar die Möglichkeit, Guthaben auf Ihr PayPal-Konto zu laden. Sie kennen das Prinzip vielleicht noch von einer Prepaid-Karte Ihres Handys.

Damit steht PayPal zwischen Ihnen und dem Onlinehändler. Dieser erfährt folglich nicht Ihre Bankdaten. Als Extra bietet PayPal zudem einen Käuferschutz an. Das kann in Streitfragen hilfreich sein, wenn die Bestellung etwas nicht oder beschädigt ankommt. In der Praxis funktioniert das nicht immer reibungsfrei, wie Verbraucherschützer kritisieren. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass der Käuferschutz nicht besteht, wenn sie die Zahlfunktion „Familie und Freunde“ verwenden. Leider gibt es immer wieder Betrüger, die genau dazu verleiten.

Beim schwedischen Anbieter Klarna wird die Ratenzahlung als Kredit gewertet und kann sich daher negativ auf Ihren Eintrag bei der Schufa auswirken. Achten Sie daher genau darauf, welche Zahlungsoption Sie auswählen. Zudem fallen beim Ratenkauf Zinsen an, die Ihren Einkauf verteuern. Als digitale Geldbörse können Sie auch Apple Pay benutzen, sofern Sie ein iPhone haben. Hinter der App wird Ihre Kreditkarte hinterlegt und Sie können in Läden sowie online damit bezahlen. Dafür brauchen Sie Ihr Smartphone oder Ihre Smartwatch.

Das Bargeld steht auch in Deutschland zunehmend mehr auf dem Prüfstand. Spätestens seit der Corona Pandemie ist Kartenzahlung deutlich selbstverständlicher geworden. Bildquelle: © Getty Images / Unsplash.com
Das Bargeld steht auch in Deutschland zunehmend mehr auf dem Prüfstand. Spätestens seit der Corona Pandemie ist Kartenzahlung deutlich selbstverständlicher geworden. Bildquelle: © Getty Images / Unsplash.com

Sicher im Internet einkaufen

Per Vorkasse sollten Sie im Internet möglichst nicht bezahlen. Kommt die Ware falsch oder nicht an, wird es schwierig, wieder an Ihr Geld zu kommen. Als besonders sicher gelten beim Onlineshopping die Bezahlarten Lastschrift und „auf Rechnung“. Entscheiden Sie sich für Lastschrift, sollten Sie die Abbuchungen auf Ihrem Konto im Blick behalten. Allerdings bieten nicht alle Händler diese Optionen an oder manche nicht bei der ersten Bestellung. Amazon behält es sich beispielsweise vor, dass die Kunden bei bestimmten Bestellungen nur mit Kreditkarte zahlen dürfen.

Denken Sie auch daran, für Anbieter wie PayPal oder Klarna sichere Passwörter zu wählen. Verwenden Sie also bitte nicht den Namen des Ehemannes oder das Geburtsdatum der Tochter. Sorgen Sie für ein „starkes“, also kompliziertes Passwort – und schreiben Sie es nicht auf einen Zettel, der in Ihrem Portemonnaie landet. Bauen Sie sich eine Eselsbrücke für das Passwort und freuen Sie sich über das Gedächtnistraining.

Aktivieren Sie möglichst auch die Zwei-Wege-Authentifizierung und kaufen Sie nur im gesicherten W-LAN zu Hause ein. Bei der Zwei-Wege-Authentifizierung wird durch die Anmeldung in Ihrem PayPal-Konto eine SMS an Ihr Smartphone oder Handy ausgelöst. Sobald Sie die darin enthaltene Nummer eingeben, können Sie auf Ihr Konto zugreifen. Alternativ können Sie auch eine Authentifizierungs-App nutzen, die zum Beispiel von Microsoft oder Google angeboten wird.

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