Bei Orthomol ist es selbstverständlich, dass jedes Familienmitglied im Unternehmen mit anpackt. Nils Glagau, Sohn eines der Orthomol-Gründer, ist in zweiter Generation Inhaber und Geschäftsführer des Familienunternehmens. Was es für ihn bedeutete, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, möchten wir heute von ihm erfahren.
- Gesundheit ist für Orthomol eine Familienangelegenheit. So ist es auf der Firmen-Website zu lesen. Was darf man sich darunter vorstellen und wie setzen Sie und Ihre Familie das im (Arbeits)-Alltag um?
Wir legen bei Orthomol wie auch zuhause großen Wert auf einen gesunden Lebensstil. Meine Familie und ich ernähren uns ausgewogen und nährstoffreich. Außerdem treibe ich gerne Sport, spiele z. B. Tennis, Fuß- und Basketball.
Im Unternehmen bieten wir unseren Mitarbeitern an beiden Standorten für mehr Bewegung im Alltag Fitnessstudios mit Personal Trainern und Sportkurse an, wie z.B. eine Rückenschule oder Tanzen. Außerdem können sie Fußball, Basketball oder Tischtennis spielen oder in der Mittagspause zusammen kickern. Wir engagieren uns auch sportlich für den guten Zweck – durch die Teilnahme am B2Run oder eigenen Orthomol-Charity-Events in Langenfeld. So organisieren unsere Azubis in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal unser jährliches Fußballturnier für den guten Zweck. Im letzten Jahr haben wir außerdem einen sogenannten Pumptrack auf unserem Firmengelände eingerichtet. Das ist eine asphaltierte Hügelstrecke, die mit allen rollenden Sportgeräten genutzt werden kann. Durch ihre Struktur und mit entsprechendem Körpereinsatz werden die Fahrzeuge in Beschleunigung gehalten. Das Gelände ist natürlich nicht nur den Orthomol-Kollegen, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich.
Eine ausgewogene Ernährung in unseren Standorten in Langenfeld unterstützen wir mit einer wöchentlichen Obst-Lieferung für die Mitarbeiter. Das beziehen wir über Fruitful Office, eine Initiative, die für jeden Obstkorb, der an Büros deutschlandweit geliefert wird, mit einem Partner Bäume in Malawi pflanzt.
- Seit 2009 liegt die Unternehmensführung in Ihren Händen. In zweiter Generation haben Sie nun das Orthomol-Ruder übernommen. Damit treten Sie in die Fußstapfen Ihres Vaters, des Firmengründers. Wie fühlt sich das an und was bedeutet es für Sie?
Ich bin stolz darauf, was mein Vater mit Orthomol erreicht hat. Als er und sein Partner, Dr. Hans Dietl, das Unternehmen 1991 ins Leben riefen, war die ganze Familie mit aktiv – „eine Besetzung aus Glagau, Glagau und noch mal Glagau“, hat er es mal in einem Interview beschrieben. Ich habe das Unternehmen seit der Gründung begleitet und von meinem Vater viel gelernt.
Neben uns gab es zum Start nur zwei Mitarbeiter. Heute arbeiten über 400 Menschen jeden Tag an unserer Idee für mehr Gesundheit mit. Mich freut sehr, dass sie die besondere Orthomol-Kultur weiterleben und sich mit mir auch auf neue Wege einlassen.
- Welche Ideen und Visionen haben Sie für Ihr Unternehmen? Soll alles bleiben, wie es ist und im Sinne des Firmengründers fortgeführt werden? Oder gibt es Dinge, die Sie anders machen möchten, Themen, die Sie anders anpacken würden als Ihr Vater?
Mein Vater und Dr. Hans Dietl gründeten Orthomol, weil sie eine Idee hatten: mit orthomolekularen Produkten die Gesundheit vieler in verschiedenen Situationen zu unterstützen. Dieses Ziel ist früher wie heute unsere große Motivation. Dabei spielen Werte wie ein solides, wissenschaftliches Fundament, innovative Indikationen, praktische Darreichungsformen und höchste Qualität vom Rohstoff bis zur blauen Packung in der Apotheke eine essentielle Rolle – das zeichnet Orthomol-Produkte auch unter meiner Führung bis heute weiterhin aus. Auf dieser starken Basis können wir unser Unternehmen aber auch erfolgreich weiter entwickeln. Wir öffnen uns neuen Produktideen, erobern stetig auch internationale Märkte und gehen das Thema Digitalisierung offensiv an. Das ist für mich eines der wichtigsten Handlungsfelder für die Zukunft – sicherlich etwas, dem mein Vater in diesem Maße früher noch nicht gegenüber stand.
- Neben einer familiären Atmosphäre im Betrieb hat sich Orthomol auch die viel genannte Work-Life-Balance auf die Fahne geschrieben. Was darf man sich darunter vorstellen und wie wirkt sich das auf Kommunikation und Zusammenarbeit im Unternehmen aus?
Unsere Gleitzeitregelung unterstützt unsere Mitarbeiter dabei, flexibel zu arbeiten. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen wir auch durch eine eigene Kindertagesstätte an unserem Firmenstandort in Langenfeld. Hier bei den „Orthomolinis“ wird der Nachwuchs von eigenen Erzieherinnen betreut. Sie gehen mit den Kindern jeden Tag an die frische Luft und in die Natur und bereiten selbst das Essen zu – selbstverständlich stehen immer Obst und Gemüse auf dem Speiseplan.
Daneben kooperieren wir mit dem pme Familienservice, um den Orthomol-Kollegen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen zur Seite stehen zu können. Dieser berät nicht nur berufstätige Eltern, vermittelt Tagesmütter oder bietet rund um die Uhr eine Kindernotfallbetreuung. Auch beim Thema „Eldercare“, also Beratungsleistungen für die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, steht unseren Mitarbeitern der Familienservice als Partner zur Seite. Diese Angebote werden sehr geschätzt und regelmäßig genutzt. Das sorgt natürlich auch dafür, dass sich alle Mitarbeiter bei uns wohlfühlen. Einen wichtigen Beitrag leistet dazu auch unser „Breakfast Club“, das monatliche Mitarbeiterfrühstück, bei dem die Kollegen aus den beiden Standorten zusammen kommen und sich austauschen können. Im Außendienst, der bundesweit aktiv ist, finden regelmäßige Teamtreffen statt, um die Kommunikation untereinander zu erleichtern.
Wir haben zum Geburtstag übrigens seit einiger Zeit für jeden Kollegen ein besonderes Geschenk: einen Sonderurlaubstag.
- Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. So formuliert es zumindest das “Lexikon der deutschen Familienunternehmen”. In diesem Lexikon werden 1.000 deutsche Unternehmen vorgestellt, die den Begriff “Familienunternehmen” aus Sicht der Redaktion am besten widerspiegeln. Darunter auch Orthomol. Mit wie viel Stolz erfüllt Sie diese Nennung?
Mit sehr viel Stolz! Gerade Familienunternehmen spielen in unserem Land eine besondere Rolle. Im „Lexikon“ stehen wir in einer Reihe mit prominenten Marken und traditionsreichen Unternehmen, wie z.B. der Oetker-Gruppe, Lambertz oder Miele. Dass wir mit unserer noch relativ jungen Unternehmensgeschichte vom Verleger Dr. Florian Langenscheidt für das Kompendium ausgewählt wurden, ist eine besondere Auszeichnung unserer Arbeit.