In Deutschland kommt es täglich zu vielen Konflikten und Rechtsstreitigkeiten, die letztendlich vor Gericht landen oder in einem Mediationsverfahren gelöst werden. Für die Kläger und Beklagten entstehen bei einem Rechtsstreit oftmals hohe Kosten für den Rechtsanwalt und das Gericht. Hohe Kosten, die bei einem Rechtsstreit entstehen, können über eine private Rechtsschutzversicherung abgedeckt werden. Ist eine Rechtsschutzversicherung aber in jedem Fall sinnvoll?
Der private Rechtsschutz bietet Schutz in verschiedenen Lebenslagen
Rechtlicher Beistand verursacht stets hohe Kosten. Schon die Beratung bei einem Rechtsanwalt kann in einigen Fällen mehrere Hundert Euro kosten. Der private Rechtsschutz ist eine spezielle Versicherung, die Privatpersonen rechtlichen Beistand gewährt und dadurch ihre Interessen schützt. Die Versicherung deckt die entstehenden Kosten für Rechtsanwälte, Gerichtsverfahren und andere rechtliche Ausgaben ab, die im Zusammenhang mit den Streitigkeiten entstehen können.
Sinnvoll ist die private Rechtsschutzversicherung dann, wenn es um verschiedene Angelegenheiten im Arbeits-, Berufs- oder Mietrecht geht. Die Versicherung gewährt den Einzelpersonen Schutz vor den finanziellen Belastungen und macht in einigen Fällen sogar ein Verfahren vor Gericht erst möglich. Für einen zuverlässigen Schutz bieten die Versicherer den privaten Rechtsschutz in verschiedenen Schutz- und Tarifstufen an.
Wann ist es sinnvoll einen privaten Rechtsschutz abzuschließen?
Für Privatpersonen ist der Abschluss einer privaten Rechtsschutzversicherung keine Pflicht und wird in vielen Fällen weniger bedeutend angesehen, als eine Haftpflichtversicherung. Die private Haftpflichtversicherung bietet auch bereits einen passiven Rechtsschutz gegen die Schadensersatzansprüche von Dritten. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein privater Rechtsschutz für Privatpersonen sinnvoll ist. Die Versicherung ermöglicht den versicherten Personen, ihre Rechte vor einem Gericht oder in einem Mediationsverfahren zu verteidigen. Bis zur vereinbarten Versicherungssumme entstehen den Versicherten keine Kosten.
Die private Rechtsschutzversicherung übernimmt nicht alle Kosten
Viele Versicherer bewerben ihre private Rechtsschutzversicherung damit, dass sie Schutz in allen Lebenslagen bietet. Im Privatbereich sind mit einem Rechtsschutz aber bei Weitem nicht alle Bereiche abgedeckt. Ein eingeschränkter oder überhaupt kein Rechtsschutz besteht zum Beispiel bei Ehepaaren, die in Scheidung leben oder im Falle einer Falschberatung bei verschiedenen Geldanlagen. Bei diversen Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Bau einer Immobilie, beim Kauf oder Verkauf von Baugrundstücken und bei Problemen bei einer Baufinanzierung hilft der Rechtsschutz ebenfalls nicht.
Ein weiteres Ausschlusskriterium für einen Schutz sind verschiedene erbrechtliche Auseinandersetzungen oder wenn der Versicherte Schadenersatzansprüche anderer abwehren möchte. In allen Tarifen bezahlt eine Rechtsschutzversicherung nicht, wenn die Auseinandersetzung schon vor Abschluss der Police bestand. Oftmals sind auch Wartezeiten von 3 bis 6 Monaten vereinbart. Es gibt allerdings auch Versicherer, die private Rechtsschutzversicherungen anbieten, die sofort leisten.
Von der privaten Rechtsschutzversicherung werden verschiedene Kosten übernommen
Im Zusammenhang mit rechtlichen Auseinandersetzungen werden von einer privaten Rechtsschutzversicherung verschiedene Kosten übernommen. Dazu zählen zum Beispiel die Anwaltskosten und die Gerichtskosten. Die Erstattung von Kosten für verschiedene Gutachten, die Auslagen für Zeugen, Reisekosten und auch für den Schriftverkehr zählen ebenfalls zu den Leistungen einer privaten Rechtsschutzversicherung. Darüber hinaus übernimmt ein privater Rechtsschutz auch Honorare für Sachverständige oder Mediationskosten. Die Leistungen sind nicht bei allen Rechtsschutzversicherungen gleich und stets vom gewählten Tarif abhängig. Daher ist es wichtig, dass die Versicherungsbedingungen und die Versicherungsleistungen vor dem Abschluss der Versicherung vom Versicherungsnehmer sorgfältig geprüft werden. Durch die Überprüfung sehen Privatpersonen genau, welche Kosten von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden.
Was müssen Versicherte beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung beachten
Privatpersonen, die sich für den Abschluss einer privaten Rechtsschutzversicherung entscheiden, müssen im Vorfeld mehrere Aspekte beachten. Nur dadurch erhalten die Versicherten im Versicherungsfall die bestmögliche Abdeckung. Zunächst ist es sehr wichtig, die richtige Art von Rechtsschutzversicherung zu wählen. Mit der vorherigen Berücksichtigung eines Verkehrs-, Berufs- oder Privatrechtsschutz, wird sichergestellt, dass die gewünschten Bereiche abgedeckt sind. Die Kosten und Leistungen der Versicherung müssen im Vorfeld verglichen werden. In den Vergleich sollten die Höhe der Versicherungssumme und die Selbstbeteiligung aufgenommen werden.
Zudem ist es für Privatpersonen besonders wichtig, die Vertragsbedingungen, die Vertragsausschlüsse und die Wartezeiten zu prüfen. Dadurch werden böse Überraschungen im Versicherungsfall vermieden. Letztlich ist auch der Ruf des Versicherungsunternehmens und die Qualität des Kundenservice zu berücksichtigen. Dadurch wird eine verlässliche und transparente Abwicklung im Bedarfsfall sichergestellt.