Auch in der Generation 59plus spielt Umweltbewusstsein eine zunehmend wichtige Rolle. Entscheidend dabei ist oft der Wunsch, den nachfolgenden Generationen einen bewohnbaren Planeten zu hinterlassen. In Bezug auf die Ernährung haben bereits kleinere Veränderungen eine große Wirkung: Verwenden Sie mehr pflanzliche Lebensmittel statt tierischen und kaufen sie vorwiegend saisonal und regional ein. So vermeiden Sie, dass Obst und Gemüse lange Transportwege aus Südamerika oder Südostasien hinter sich hat, bevor es auf dem Teller landet. Außerdem sind regionale Produkte oft günstiger und nährstoffdichter. Doch wie ist es möglich, mehr saisonale Rezepte in den Alltag zu integrieren?
Woher weiß ich, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat?
Um herauszufinden, wann Sie bestimmte Lebensmittel am besten einkaufen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise lassen sich online recht unkompliziert sogenannte „Saisonkalender“ finden. In ihnen ist markiert, welche Lebensmittel zu welcher Zeit geerntet werden. Exemplare zum Ausdrucken oder in Posterform können auch einfach in der Küche aufgehängt werden, sodass Sie die jeweiligen Gemüsesorten immer im Blick haben. Eine weitere Möglichkeit ist es, gezielt nach saisonalen Rezepten zu suchen. Auf diese Weise erfahren Sie nicht nur, welche Lebensmittel Sie gerade gut einkaufen können – Sie lernen auch direkt verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten kennen.
Wo kann man saisonale Produkte am besten einkaufen?
Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, saisonale Produkte zu finden, wenn man die Augen danach offenhält. Im Supermarkt sind die meisten Lebensmittel beispielsweise deklariert, sodass wir die Herkunft schnell in Erfahrung bringen. Indem Sie hier zu Produkten aus der eigenen Region greifen, haben Sie gute Chancen, dass diese auch in der jeweiligen Saison angebaut wurden. Einzig könnte es passieren, dass die Lebensmittel im Gewächshaus großgezogen und später gelagert worden sind. Die Art des Anbaus lässt sich leider oft nicht ohne weiteres in Erfahrung bringen. Daher ist es hilfreich, wenn Sie ungefähr wissen, welches Produkt man zu welcher Zeit erntet.
Weitere Möglichkeiten sind Wochenmärkte oder Hofläden. Nicht nur ist es ein Fest für die Sinne, über den Markt zu schlendern und die einzelnen frischen Lebensmittel wahrzunehmen. Sie unterstützen damit auch lokale Betriebe und Bauern, die dort ihre Waren anbieten. Oft gibt es auch spezielle Bio-Kisten, in denen Sie sich die Ware direkt vom Erzeuger zuschicken lassen können. Auf diese Weise sparen Sie sich den Weg zum Supermarkt und bekommen die Lebensmittel bequem vor die eigene Haustür geliefert.
Lebensmittel haltbar machen
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie eine saisonale Ernährung auch im Winter möglich sein soll? Im Sommer ist es natürlich nicht besonders schwer, wenn das frische Obst und Gemüse eifrig wächst. Doch sollen Sie in den kalten Wintermonaten dann nur von Karotten und Kohlgemüse leben? Selbstverständlich nicht. Eine gute Möglichkeit, um auch im Winter noch die Gemüsesorten des Sommers essen zu können, ist es, sie haltbar zu machen.
Dafür kommen verschiedene Techniken in Frage. Zum einen können Sie Obst und Gemüse recht einfach einfrieren. So ist es noch für mehrere Monate essbar und verliert nur wenige Nährstoffe. Alternativen sind das Einlegen, Fermentieren oder Trocknen. Hängen sie doch einfach Kräuter vom Balkon oder von der Wiese kopfüber zum Trocknen auf und konservieren sie so für die Wintermonate. Durch das Fermentieren entstehen ganz neue Geschmäcker, wie beispielsweise bei der Herstellung von Sauerkraut oder Kimchi. Diese Lebensmittel sind noch dazu probiotisch und helfen dadurch, die Darmgesundheit aufrecht zu erhalten und zu fördern.
Neue Rezepte lernen
Tatsache ist, dass es im Winter einfach deutlich weniger saisonale und regionale Lebensmittel gibt als in den Sommermonaten. Dennoch muss die Ernährung keineswegs langweilig sein! Um sich trotzdem ausgewogen zu ernähren und neue Geschmäcker kennenzulernen, können Sie sich verschiedene Zubereitungsmethoden beibringen. Allein Kartoffeln können wir beispielsweise gekocht, gebraten, gebacken, als Suppe oder als Gratin verarbeiten. Gleiches können Sie mit so ziemlich jedem Wurzelgemüse machen. Haben Sie beispielsweise schon einmal Mohrrüben- oder Pastinaken-Pommes ausprobiert?
Auch durch das Experimentieren mit verschiedenen Gewürzen lassen sich die altbekannten Lebensmittel noch einmal ganz anders entdecken. So können Sie beispielsweise auch aus saisonalen Gemüsesorten wie Rüben, Kohl oder Kartoffeln sowohl indisch anmutende Currys als auch klassische Aufläufe zaubern. Indem Sie getrocknete Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Kidneybohnen oder Augenbohnen in die Ernährung integrieren, decken Sie außerdem Ihren Proteinbedarf. Aus Kichererbsen lässt sich so beispielsweise ein leckeres Hummus selbst machen. Außerdem können wie jede Küche mit selbstgezogenen frischen Kräutern wunderbar aufgepeppen. Dafür benötigen Sie nicht einmal einen Balkon oder einen Garten. Im Winter funktioniert es ganz einfach auf der Fensterbank.