Die männliche Biologie erlaubt es den Herren der Schöpfung, sich im Regelfall bis ins hohe Alter hinein einem regen Interesse an Sexualität zu erfreuen. Die Frauen haben es in diesen Dingen häufig schwerer. Dennoch muss mit den Wechseljahren die Leidenschaft nicht schwinden. Beide Parteien können viel dazu beitragen, sich eine leidenschaftliche körperliche Beziehung zu erhalten.
Selbstrespekt als Grundlage körperlicher Attraktivität
Man hört nicht selten, wie Frauen, nur knapp jenseits der Fünfzig, sich beginnen, selbst abzustempeln. „Was soll man machen, der Körper ist eben drüber hinaus. So eine alte Schachtel hat ja auch Wichtigeres zu tun, als noch irgendwelchen Männern hinterherzulaufen.“ Halb im Spaß, halb im Ernst werden Sprüche geklopft, die in der Realität weniger Ausdruck des eigenen Selbstbildes sind als vielmehr einer aufgenötigten allgemeingesellschaftlichen Haltung.
Über Jahrzehnte hat sich die heute reife Frau an das Idealbild der Jugend gewöhnt. Sie war Bestandteil einer Leistungsgesellschaft, die wenig rücksichtsvoll jede Schwäche übergeht und nur die Starken feiert. Was wäre, wenn sie sich ohne diesen ignoranten Filter betrachten könnte? Reife Frauen werden häufig nicht durch ihre hormonelle Situation, sondern rein durch ein angeschlagenes Selbstbild von sexueller Erfüllung abgehalten.
Die Schönheit der reifen Frau
Damit ist es vorrangig das Mindset, an dem es zu arbeiten gilt. Nur wer sich selbst so annimmt, wie er ist, wird dem Partner seine volle Hingabe erweisen können. Der Weg in eine neue, reife Sexualität beginnt als Selbsterfahrung.
Vor allem damit, sich von alten Idealen verabschieden zu können und die Augen zu öffnen für das, was ist. Viele Frauen übersehen ihre sinnlichen Rundungen und nennen sie Übergewicht. Sie entdecken den verspielten Blick und die kecken Grübchen hinter den ersten Fältchen nicht und ignorieren ihre sinnlichen Erfahrungen – nur weil der Minirock nicht mehr an Ort und Stelle sitzt. Derartige Vorzüge gilt es in der Auseinandersetzung mit sich selbst wahrzunehmen.
Sexualität: Sich selbst annähern
Manchen hilft es, sich etwas zu gönnen. Neue Kleidung, schöner Haarschnitt, Spa und Wellness. Körperbetonte Anwendungen haben zudem den Vorteil, dass sie der Frau helfen, sich selbst zu spüren. So lernt sie, sich in ihrem Körper zu Hause zu fühlen.
Ist dieser Grad der Selbstachtung erreicht, kann erst mal ganz allein die eigene Sexualität neu entdeckt werden. Inspiration dazu finden Sie hier. Vielleicht ist es eine neue Art von Stimulation, die der Lust auf die Sprünge hilft. Wer es nicht probiert, kann es nicht wissen. Zumal es nur möglich ist, dem Partner zu zeigen, was man mag, wenn man selbst darum weiß.
Wie er sie für sich gewinnt
All diese Ratschläge helfen natürlich wenig, wenn man sich von einem frustrierten Partner herablassende Kommentare anhören muss. Auch er muss den Willen aufbringen, der neuen Körperwahrnehmung seiner Frau Raum zu geben.
Die beste Chance haben Beziehungen, in denen der Mann zugleich Abstand nehmen kann, wo seine Frau dessen bedarf und dennoch nicht zu sparsam mit ehrlich gemeinten Komplimenten bleibt. Es hilft ihr nicht, gedrängt zu werden.
Zärtliche Berührungen und liebe Worte zu ihrem neuen Kleid können jedoch schon viel ausrichten. Offenheit ist ein großes Thema in fortgeschrittenen Beziehungen. Fallen ihm Veränderungen in ihrem Verhalten auf, spricht es sehr für eine vertraute Beziehung, sich gegenseitig Fragen zu erlauben.
Auch hier kommt es zu großen Teilen auf den richtigen Ton an. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob er sie anweist, ein Gleitgel zu besorgen, „weil ja so überhaupt nichts mehr passiert“ oder er sich einfach ein Kombigel (Gleit-+ Massagegel) besorgt und die Idee mit einer zärtlichen Ganzkörpermassage einleitet.
Schweigen ist nicht immer Gold
Kommunikation ist alles, wenn man Veränderungen gemeinsam meistern will. Dabei ist das gemeinsame Altern wohl einer der fordernsten Veränderungsprozesse überhaupt.
Egal wie gut wir meinen einander zu kennen, wir wissen nie genau, wie der andere diesen Lebensabschnitt wahrnimmt, wenn wir uns nicht an den Austausch heranwagen und uns gegenseitig unsere Ängste und Wünsche zugestehen.