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Wenn die Tage wieder länger und wärmer werden, zieht es uns hinaus in die Sonne und an die frische Luft. Auch die Natur erwacht zum Leben: Vögel zwitschern und zaghaft zeigt sich das erste Grün. Der Frühling ist eine besonders schöne Jahreszeit zum Reisen. Umso mehr, wenn wir den wärmenden Sonnenstrahlen und bunter Blütenpracht entgegen fahren können.

Südtirol zur Zeit der Apfelblüte zu erleben ist ein wahrer Augenschmaus. Bildquelle: Pixabay.de
Südtirol zur Zeit der Apfelblüte zu erleben ist ein wahrer Augenschmaus. Bildquelle: Pixabay.de

Südtirol ist so ein klassisches Frühjahrsreiseziel. In Meran, im Vinschgau und im Etschtal kommt der Frühling zeitiger als in den Bergen. Während die Gipfel noch schneebedeckt ins Tal grüßen, genießt man in Bozen seinen Kaffee oder ein Glas Venezianer schon draußen in der Sonne. Bereits ab Ende März hüllen sich die wärmeren Täler in ein Kleid aus weißen und zartrosa Blüten – die Zeit der Apfelblüte ist gekommen. Bis Anfang Mai – je nach Höhenlage und Wetter – stehen die Obstbäume in voller Blüte.

Es ist die Kombination aus der geschützten Lage mit warmen Tagen und kühlen Nächten, viel Sonnenschein und wenig Regen, die Südtirol zum größten Obstgarten Europas macht. Und den Apfelbauern prächtige Ernten beschert.

Für Urlauber ist nun die Zeit der Spaziergänge, kleinen Wanderungen im Tal oder Radtouren gekommen. Auf diesem Weg erleben Sie das Naturschauspiel der Apfelblüte hautnah. Doch nicht nur die Obstblüten locken die Menschen im Frühling nach Südtirol. In den Gärten entfalten sich nach der Winterruhe exotische Pflanzen und die Museen öffnen wieder.

4 Tipps für die Zeit der Apfelblüte in Südtirol

  1. Vinschgau

Das Vinschgauer Tal mit seinen Apfelgärten, Marillenbäumen und Weinbergen liegt zwischen dem Meraner Land und dem Reschenpass. Berühmt ist der Vinschgau auch durch die Erdbeeren aus dem Martelltal und die Palabirnen. Der Reschensee mit der Kirchturmspitze, die aus dem Wasser ragt, gilt mittlerweile als Wahrzeichen des Vinschgaus. Zahlreiche Kirchen, Burgen und Schlösser begeistern Kulturfreunde.

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Vinschgau in Südtirol - die im See versunkene Kirche ist eines der Wahrzeichen. Bildquelle: Pixabay.de
Vinschgau in Südtirol – die im See versunkene Kirche ist eines der Wahrzeichen. Bildquelle: Pixabay.de

Tipp: Auf seinem Privatschloss Juval hat der Extrembergsteiger Reinhold Messner ein Museum geschaffen, das dem Mythos Berg huldigt: das Messner Mountain Museum (MMM) Juval. Besucher werden beispielsweise in Messners Expeditionskeller, seine Tibetika-Sammlung und in einen Tantra-Raum geführt. Und sie werden Messners teils mystisch-exotisch anmutende Burg mit starken Eindrücken wieder verlassen. Das MMM Juval ist ab dem vierten Sonntag im März von 10 bis 16 Uhr geöffnet und kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Leider ist das Schloss nicht barrierefrei zugänglich.

Für eine Frühlingswanderung im Vinschgau empfehlen sich die Waalwege. Entlang der alten Bewässerungskanäle, den sogenannten Waalen, entfaltet sich der ganze Zauber dieser Jahreszeit: blühende Obstbäume, Löwenzahn und das zarte Grün der Reben. Die in Stein und Holz gehauenen Waale leiten das klare Wasser aus den Bergen hin zu den Gärten am Vinschgauer Sonnenhang.

Wissenswert: Der Schludernser Bergwaal und der Ilswaal in Schlanders führen oft schon ab April Wasser, die anderen Waale üblicherweise erst ab Mai.

  1. Meraner Land

Der breite Talkessel rund um Meran beschert der Kurstadt mildes, mediterranes Klima. Deshalb blühen auch die Obstbäume um Meran herum besonders früh. Die schönen Promenaden der traditionsreichen Kurstadt laden jetzt zu Spaziergängen und zum Flanieren ein. In der Umgebung von Meran werden zur Zeit der Apfelblüte besonders die Orte Dorf Tirol, Naturns, Partschins und Schenna empfohlen. Und natürlich die rund 50 Waalwege, die blühende Apfelwiesen und idyllische Weinberge erschließen.

Apfelblüte im Meraner Land. Bildquelle: Marketinggesellschaft Meran
Apfelblüte im Meraner Land. Bildquelle: Marketinggesellschaft Meran

Herausragend im Frühling sind die Waalwege von Marling und Algund. Der Marlinger Waalweg führt über 13 Kilometer nach Lana – mit garantiert atemberaubenden Ausblicken auf die Stadt und die Umgebung. Nur 5,5 Kilometer lang ist der Waalweg von Algund, doch er erlaubt einen Abstecher in die Südtiroler Traditionsbrauerei Forst.

Tipp: In den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran tragen Orangen- und Zitronenbäume schon im April leuchtend gelbe und orangene Früchte, obwohl der Schnee noch bis ins Tal reichen kann. Magnolien und Oleander überraschen mit einer gewaltigen Blütenpracht und Lavendel und Rosmarin duften betörend. Dazu ein romantischer Seerosenteich mit Kois, japanischer Bambus und ein Dschungel mit Palmen und Papageien– es heißt, dieser Garten sei der schönste in ganz Italien. Ab 30. März sind die Gärten täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr.

  1. Eppan im Etschtal

Die Gemeinde Eppan liegt in einer herrlichen Wein-, Obst- und Burgenlandschaft und nur 10 Kilometer von der Landeshauptstadt Bozen entfernt. Eppan gilt als ein Eldorado für die Freunde von Burgen, romantischer Schlösser und edler Landsitze.

Tipp: Im Frühjahr sollten Sie unbedingt eine Wanderung im Frühlingstal unternehmen, denn dort ist der Name Programm. Zwischen dem Großen Montiggler See und dem Kalterer See finden Sie die frühesten Vorboten des Frühlings: Teppiche aus gelben Primeln, Schlüsselblumen und weißem Märzenbecher und als violetten Kontrast Grüppchen von Leberblümchen und Veilchen! 

Der Dom von Brixen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Bildquelle: shutterstock.com
Der Dom von Brixen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Bildquelle: shutterstock.com
  1. Brixen, das Eisacktal und das Apfelhochplateau Natz-Schabs

Um die alte Bischofstadt Brixen herum liegen Obstkulturen, Weingärten und Kastanienhaine. Hier blühen die Apfelbäume später als in Meran, im Vinschgau oder im Etschtal. Ein besonders beeindruckendes Meer aus weiß-rosa Blüten bietet sich dem Betrachter auf dem Apfelhochplateau Natz-Schabs. Auf rund 800 Metern über dem Meer liegt das Hochplateau ruhig und etwas abgeschieden über Brixen.

Die wohl älteste Stadt Tirols hat auch Kultur- und Architekturliebhabern einiges zu bieten. Schon im Mittelalter machten Händler und Reisende in Brixen Halt. Davon zeugen gotische Bauwerke, barocke Kirchen, und eine eigentümlich verwinkelte Altstadt mit Laubengassen, schmucken Bürgerhäusern und schmalen Brücken.

Wissenswert: Kulturelle Schätze entdecken Sie im Eisacktal auch in der malerischen Fuggerstadt Sterzing und im Künstlerstädtchen Klausen, das schon Albrecht Dürer inspiriert haben soll. Auch hier öffnen die Museen nach der Winterpause wieder ihre Pforten, wenn die Obstbauern hinausfahren auf ihre Apfelwiesen.

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