Am 01. Juli 2017 startet die Tour de France zum vierten Mal in Deutschland. Die ganze internationale Radsport-Welt wird an diesem Tag auf Düsseldorf schauen. Nach 1965 in Köln, 1980 in Frankfurt und 1987 in West-Berlin nun also 2017 in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Gestartet wird mit den 13 km langen Einzelzeitfahren.
Die Sportwelt jubelt
Endlich mal wieder ein sportliches Großereignis in Deutschland. Nachdem die Bewerbung des Olympischen Sportbundes für die Sommerspiele 2024 in Hamburg sowie die Bewerbung um den Ryder Cup der Golfer 2022 in Bad Saarow gescheitert ist. Nun können sich die Sportbegeisterten, allen voran die Sportler und Organisatoren des Radsports, wieder freuen.
Für Tony Martin, den deutschen Zeitfahr-Spezialisten bietet sich die einmalige Gelegenheit, vor deutschem Publikum das Gelbe Trikot zu erringen. Aber auch die Sprinter Marc Kittel, Andre Greipel und John Degenkolb freuen sich riesig.
Die Streckenführung könnte schöner nicht sein, die Fahrer starten an der Messe, fahren am Rheinufer entlang, überqueren den Fluss zweimal, dann geht es über die Prachtmeile Königsallee zur Altstadt und anschließend wieder zur Messe. Man rechnet mit über 1 Million Zuschauern.
Sponsoren gesucht
Der Etat für die viertägige Party, die mit der Teamvorstellung am Donnerstag beginnt und dem Start der ersten Etappe am Sonntag endet, wird mit 11 Millionen Euro veranschlagt. 6,2 Millionen Euro soll davon die Stadt Düsseldorf übernehmen. Bisher stehen jedoch erst drei Sponsoren aus der privaten Wirtschaft fest: eine Augenklinik, ein Versicherungsmakler und eine Rechtsanwaltskanzlei. Eine halbe Million wird vom Flughafen erwartet. Von der Messe Düsseldorf, deren Aufsichtsrats-Chef Oberbürgermeister Geisel ist, erwartet man eine siebenstellige Summe.
Ob dies realisierbar und rechtlich durchsetzbar ist, wird jedoch von der CDU bezweifelt. Als bekannt wurde, dass bereits 1,7 Millionen an den Tour-Veranstalter ASO überwiesen wurde, ging ein Aufschrei durch die Landeshauptstadt. Oberbürgermeister Geisel erklärte daraufhin in einer Pressekonferenz, die Tour de France in Düsseldorf sehr professionell und sehr transparent durchführen zu wollen. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt Düsseldorf in den nächsten Wochen noch einige Großsponsoren für das Radsportereignis begeistern kann.