Es gibt viele Argumente dafür, Tomatensaft zu trinken – aber warum ausgerechnet im Flugzeug?
Das fragte sich die Lufthansa nachdem sie über Jahre beobachtete, dass der Konsum von Tomatensaft an Bord ihrer Maschinen außergewöhnlich hoch war. Ganze 1,7 Millionen Liter des roten Saftes schenkten die Flugbegleiter in einem Jahr an die Fluggäste aus.
Woher kommt die Tomatenlust?
Die Lufthansa beschäftigte die Lust am roten Saft so sehr, dass sie eine Studie beim Max Planck Institut in Auftrag gab. Diese sollte des Rätsels spektakuläre Lösung zu Tage fördern. Das Resultat, das die Wissenschaftler bloßlegten ist jedoch kein Geschmackskompliment für den Tomatensaft. Es weist auch nicht auf ein außergewöhnliches Talent der Lufthansa-Mitarbeiter in der besonders liebevollen Zubereitung von Gemüsesäften hin.
Der schlichte Grund ist, dass der würzige Saft geschmacklich unterschiedlich wahrgenommen wird, je nachdem ob man sich am Boden oder hoch oben in der Luft befindet. Der Unterdruck im Flugzeug lässt die meisten Speisen im Gaumen seiner Verkoster fade erscheinen. Der Tomatensaft, der von Natur aus mit einem kräftigen Geschmack daherkommt, ist daher im Flugzeug bekömmlich und wird in all dieser faden kulinarischen Tristesse von Fluggästen gerne verlangt.
Tomatensaft – gesund und fruchtig
Mit der wiedergewonnenen Bodenhaftung verschwindet jedoch auch der Drang nach dem roten Getränk. Was hoch oben als angenehm frisch und fruchtig wahrgenommen wird, wird von Probanden am Boden vorwiegend als „muffig“ diffamiert.
Diese Erkenntnis soll uns jedoch nicht davon abhalten, weiterhin beim Fliegen das vertraute Glas zu bestellen. Der rote Saft ist nämlich äußerst gesund! Das in Tomaten enthaltene Lycopin fängt krebsfördernde freie Radikale auf und stärkt die Abwehr. Und das wiederum ist für diejenigen wichtig, die hoch hinaus wollen – denn oben im Flugzeug sollen besonders viele freie Radikale im Körper gebildet werden.