Was bedeutet Umweltschutz? Was machen Umwelt- und Naturschutzorganisationen? Wie kann ich mich engagieren? Hier ein kurzer Einblick anlässlich des Welttages der Umwelt am 5. Juni.
Die Sorge um den Schutz der Natur und Umwelt, die uns umgibt, ist eine alte. Menschen haben vor allem dann angefangen, sich um die Natur zu sorgen, wenn Umweltbedingungen schädliche Auswirkungen auf sie selbst hatten, zum Beispiel wenn lebenswichtige Ressourcen knapp wurden.
Die Anfänge der Umweltschutz-Projekte
Auf die Frage nach dem Beginn der Umweltbewegung wird oft auf die Holznont um das Jahr 1800 verwiesen. Bedingt durch die stetige Abholzung durch den Menschen wurde der lebenswichtige Rohstoff Holz in dieser Zeit knapp und Ängste angesichts einer bevorstehenden Versorgungskrise machten sich breit.
In der Folge wurden der deutschsprachige Raum zum Vorreiter der Aufforstung und Japan zu einem östlichen Pionier der nachhaltigen Forstwirtschaft. Die Umweltbewegung wurde zur umfassenden sozialen Bewegung in Deutschland. Man unterscheidet zwischen der ersten, die um die Jahrhundertwende vom 19. Zum 20. Jahrhundert entstand und der zweiten Umweltbewegung, die weite Teile der Bevölkerung in den 70er und 80er Jahren vor allem im Aktionismus gegen Atomkraft zusammenschweißte.
Trotz dieses Fokus in den 70er und 80er Jahren deckt die Umweltbewegung nach wie vor eine große Bandbreite von Zielen innerhalb des Natur- und Umweltschutz ab. Die einen verschreiben sich dem Schutz einer bestimmten Tierart oder dem Schutz von Gewässern und Wäldern, andere konzentrieren sich auf die Förderung erneuerbarer Energien oder machen gegen Atomkraft mobil. Das allumfassende Leitmotiv ist immer die langfristige Lösung von Konflikten zwischen Mensch und Umwelt.
Frewilliges Engagement gewünscht
Aus dieser Motivation heraus sind auch zahlreiche Umweltschutzorganisationen entstanden, teilweise sehr große Nichtregierungsorganisationen wie zum Beispiel BUND, NABU, Greenpeace oder der WWF. Bei den meisten dieser Organisationen kann man sich freiwillig engagieren. Die Möglichkeiten, die Arbeit der Naturschützer zu unterstützen, sind hierbei vielfältig. Bei den meisten Organisationen kann man Mitglied werden und durch die Mitgliedsbeiträge die Finanzierung von Projekten unterstützen.
Regelmäßig sind Petitionen zu unterzeichnen oder Aktionen zu unterstützen, bei denen man auch einmalig mitwirken kann. Oft kann man sich regelmäßig oder saisonal als Ehrenamtlicher in Ortsgruppen für bestimmte Projekte engagieren. Oft finden die Arbeiten draußen an der frischen Luft statt, Helfer betreuen beispielsweise Krötenzäune oder bewachen Brutplätze, führen Tierbestandszählungen durch oder renaturieren naturnahe Lebensräume.
Wir stellen hier zwei große Naturschutzorganisationen vor und zeigen Ihnen Möglichkeiten zur Mitarbeit auf:
NABU
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist der älteste Naturschutzverband Deutschlands mit den meisten Mitgliedern. Zunächst wurde er zum Schutze der Vögel gegründet – als Deutscher Bund für Vogelschutz. Das war bereits im Jahr 1899. Über 100 Jahre später ist der Verband von ursprünglich 3500 Mitgliedern im Gründungsjahr auf mehr als 540.000 Mitglieder und Förderer angewachsen und hat seine Aktivitäten auf den Tier- und Naturschutz insgesamt erweitert. Was einst mit Vögeln begann, hat sich dem allumfassenden Schutz der Tierwelt und der Natur und somit letztlich dem Menschen verschrieben. Inzwischen sind 5000 Schutzgebiete unter NABU-Obhut. Die Bundesgeschäftsstelle beschäftigt zirka 100 Mitarbeiter, sie koordinieren die Arbeit der zirka 2000 lokalen Gruppen, die sich aus insgesamt 37.000 Freiwilligen zusammensetzen. Der NABU führt selbst Naturschutzprojekte durch, er unterhält eigene Forschungsinstitute, sensibilisiert die Öffentlichkeit durch die Massenmedien für den Umweltschutz und engagiert sich für die Vermittlung von umweltrelevanter Bildung.
Die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich beim NABU zu engagieren sind vielfältig. Die Organisation unterhält tausende Projekte in ganz Deutschland, die nur durch ehrenamtliches Engagement verwirklicht werden.
WWF (World Wide Fund for Nature)
Als eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen ist der WWF weltweit in über 100 Ländern aktiv. Gegründet wurde die Organisation 1961 als Stiftung in der Schweiz. Stiftungssitz ist die Stadt Gland. Seitdem sind zahlreiche Projektbüros in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt entstanden. Rund fünf Millionen Förderer unterstützen die insgesamt 90 Büros der Organisation bei ihrer Projektarbeit.
Ziele des WWF sind der Erhalt der biologischen Vielfalt der Erde, eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen und die Verminderung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten seitens der Menschen. Berühmte Initiativen der Organisation sind die Unterstützung eines nachhaltigen Fischfangs oder der Schutz des Tigers. Zahlreiche Publikationen über den WWF sind erschienen, so zum Beispiel hat Tierfilmer Heinz Sielmann die Naturschutzorganisation in seiner Dokumentation “Völkerbund zum Schutz der Tiere. WWF – Porträt einer Naturschutz-Organisation” (ARD 1983, ca. 45 Minuten) portraitiert.
Der WWF legt großen Wert darauf, Menschen nicht nur für Umwelt- und Naturschutzproblematiken zu sensibilisieren, sondern ihnen konkret Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich für Naturschutzbelange einsetzen können. Vor allem versucht der WWF für einen nachhaltigen Lebensstil zu begeistern, und so den ökologischen Fußabdruck der Menschen zu verringern. Das bedeutet, dass die Erdfläche, die benötigt wird, um den Lebensstil eines Einzelnen auf die Dauer zu erhalten, verringert wird. Der WWF stellt auch Unterrichtsmaterialien für Pädagogen und Lehrer zusammen und steht Interessierten Trägern mit einem Bildungsteam zur Seite.
Für weitere Fragen hilft Ihnen der WWF Deutschland gerne telefonisch unter Tel. 030 311777-700 weiter.