Nur Vögel haben Zutritt zur Insel Trischen, die auch „Perle des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ genannt wird. Seit 1909 gehört sie zu den geschützten Seevogelfreistätten und darf nur von wenigen Menschen besucht werden.
Die Insel gehört zur Gemeinde Friedrichskoog und ist wegen der ungemütlichen Wetterverhältnisse nur von März bis Oktober von einem Vogelwart des Naturschutzbundes bewohnt. Dieses Jahr ist es Tore Mayland-Quellhorst, der in einem Blog von seinem Leben und den Beobachtungen auf der Insel berichtet. Eine seiner Hauptaufgabe ist die Erfassung von Brut- und Rastvögeln. Die brütenden Vögel werden mehrmals im Frühjahr kartiert. Die Rastvögel werden während der gesamten Saison regelmäßig bei Springtiden gezählt und auch durchziehende Vögel werden im Frühjahr und Herbst regelmäßig erfasst. Bis zu 100.000 Exemplare von Arten wie Brandgänse, Knutts oder Alpenstrandläufer brüten und rasten zeitweise auf der Insel.
Schutz vor Jagd und Eierklau
Um 1900 ruinierte exzessives Eiersammeln und die Jagd die Vogelbestände in den Brutkolonien. Die Folgen waren verheerend, denn die Silbermöwe wurde fast ausgerottet. Der damalige Landrat Johannsen reagierte mit einem Erlass und erklärte die Insel 1909 zur Vogelfreistätte. Aber erst ab 1980 entwickelte sich Trischen konsequent zur “Nullnutzungszone” und Reduzierung aller vermeidbaren Störungen durch Besucher, Flug- und Schiffsverkehr. Seitdem sind nur noch professionelle Ornithologen willkommen.
Von „dat Rießig“ zu Trischen
Auf alten Seekarten taucht die Insel als Den Busch, dat Rießig, Triejen oder Riessen auf. Der Name Trischen setzte sich allgemein erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch. Der Inselchronist Peter Todt vermutet, dass der Name Trischen aus dem Niederländischen stammt. “Dat Rießig” steht für Reetbewuchs oder buschähnlichen Wuchs. Im üblichen Sprachgebrauch wurde das “dat” auf ein “t” reduziert, aus dem Rießig wurde ein Rieschen. Im Laufe der Zeit wurde aus den ursprünglich zwei Worten dann letztendlich Trischen.