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Steigt der Mensch aus dem Arbeitsleben aus und bezieht Rente, beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Er wird traditionell Ruhestand genannt. Die Wortkombination aus Ruhe und Stand klingt nicht sehr dynamisch und berücksichtigt zu wenig, wie fit, interessiert und leistungsfähig Rentenbezieher heute sind.
Wer sich davon abgrenzen möchte, drückt dies gelegentlich mit dem Begriff „Unruhestand“ aus. Ehemals Vollzeit Berufstätige erleben die Veränderung besonders drastisch. Bislang gaben die Arbeitstage ihrem Leben eine feste Struktur vor. Entfällt dieser Rahmen, müssen Rentner selbst den Tag gestalten. Meist läuft dies nicht über Nacht reibungslos, sondern bedarf einer Übergangs- und Anpassungsphase. Nachdem die ersten Urlaubspläne erfüllt und alle Verwandten besucht sind, stellt sich die Frage, wie es weitergeht.
Geistige Leistungsfähigkeit im Ruhestand
Spielen die körperliche und geistige Gesundheit mit, sind den Aktivitäten von Menschen im Ruhestand kaum Grenzen gesetzt. Manche studieren, andere suchen sich ein Ehrenamt und der eine oder andere arbeitet weiter. Warum ist es wichtig, sich eine neue Aufgabe zu suchen? Sie kennen den Ausdruck „Wer rastet, der rostet“. Dieses Bild lässt sich gut auf den Ruhestand übertragen: Nur noch vor dem Fernseher zu sitzen und das Essen zu genießen, schadet der Gesundheit. Der Molekularbiologe und Altersforscher Konrad Beyreuther drückt es so aus: „Neugierde und geistige Anregung erhalten unsere geistige Leistungsfähigkeit.“ Die Kombination aus geistiger Beschäftigung und körperlichen Aktivitäten ist somit optimal für die Zeit nach der Berufstätigkeit. Das heißt nun nicht, dass alle Rentner die bereits überfüllten Hochschulen stürmen sollten.
Wie gestalte ich den Ruhestand?
Der Austausch in einem Verein, die Weitergabe von Wissen oder soziales Engagement aktiviert regelmäßig die Gehirnzellen. Das Gehirn ist ein Organ, das Sie trainieren müssen; es verhält sich wie ein Muskel. Auch im Alter bilden sich im Gehirn neue Nervenzellen, vorausgesetzt der Mensch fordert seine grauen Zellen. Die einzelnen Nervenzellen kontaktieren ihre Nachbarn, in der Summe gibt es Milliarden davon. Deren unzählige Kontakte bewirken die Leistung des Gehirns, allerdings nur, wenn der Mensch geistig rege und flexibel bleibt und regelmäßig für neue Impulse sorgt. Lassen Sie sich in Ihrem Wissens- und Entdeckerdrang vom Ruhestand nicht ausbremsen. Auch bei schmalem Geldbeutel gibt es Möglichkeiten, sich geistige Anregungen zu holen. Schauen Sie sich das Programm Ihrer Volkshochschule an, besorgen Sie sich in Ihrer Stadtteilbücherei oder einem offenen Bücherschrank Lesestoff oder werden Sie ehrenamtlich aktiv. Sie kommen Sie aus dem Haus und bleiben durch vielfältige Impulse fit im Kopf.
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