Statistiken zeigen, dass besonders jüngere Menschen häufig an Hautkrebs erkranken. Hier handelt es sich vor allem um Formen des schwarzen Hautkrebses. Doch das Durchschnittsalter der Neuerkrankten an Formen des hellen Hautkrebses liegt deutlich höher.
So sind Patienten mit Basalzellkarzinom bei der Erstdiagnose um die 60 Jahre alt, die mit Plattenequitelkarzinom sogar um die 70. Früh erkannt, gibt es für jede Hautkrebsform gute Heilungschancen. Vorsorgemöglichkeiten sollten also genutzt werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Hautkrebs. Besonders häufig erkranken Menschen jedoch an der schwarzen oder hellen Form, die anderen treten eher selten auf.
Der schwarze Hautkrebs
Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist der bösartigste. Besonders betroffen sind Männer und Frauen zwischen 45 und 60 Jahren. Pro Jahr werden in Deutschland ca. 18.000 Neuerkrankungen registriert. Tendenz steigend. Die Ursache ist zumeist eine zu hohe UV-Strahlung. Aber auch erbliche Voraussetzungen spielen bei der Erkrankung eine Rolle und begünstigen diese. Bereits kleine Hautveränderungen bereits streuen, können also Metastasen bilden. Jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem bereits vorhandenen Muttermal oder Leberfleck.
Die steigenden Erkrankungszahlen werden auf unterschiedliche Faktoren, wie die steigende Lebenserwartung und den Trend zur gebräunten Haut zurück geführt. Auch wer im Kindesalter erhöhter Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, erkrankt später eher an schwarzem Hautkrebs. Trotz unterschiedlicher Aufklärungskampagnen gehört das regelmäßige Sonnenbad für Viele im Sommer einfach dazu. Die meisten greifen dabei zu Sonnenschutzmitteln, deren Lichtschutzfaktor mindestens 50 % zu niedrig ist.
Erster Hinweis auf eine bösartige Veränderung kann Juckreiz oder Bluten der Haut oder eines vorhandenen Mals sein. Da häufig gar keine Symptome auftreten, ist eine regelmäßige Untersuchung umso wichtiger. Ob ein Mal erhaben, flach oder knotig ist, gibt ebenso wenig Aufschluss über eine mögliche Erkrankung. Es gibt jedoch Veränderungen, auf die man achten und die man untersuchen lassen sollte:
- Muttermal wird dunkler
- Ungleichmäßige Farbe des Muttermals
- Juckreiz, Nässen & Bluten
- Wachsen des Muttermals
Die Behandlung eines Melanoms erfolgt zumeist operativ, das veränderte Gewebe wird entfernt. Das gilt auch für kleine Veränderungen, da die Streuung in umliegendes Gewebe unabhängig von der Größe des Tumors erfolgen kann. Je nach Körperstelle und Schwere der Veränderung werden die Lymphknoten prophylaktisch entfernt, da diese besonders schnell von Metastasen befallen werden.
Der weiße Hautkrebs
Der weiße Hautkrebs tritt in zwei Formen auf: Basalzellkarzinom und Plattenequitelkarzinom. Das Durchschnittsalter bei der Ersterkrankung liegt hier zwischen 60 und 70 Jahren.
Das Basalzellkarzinom (Basaliom) ist ein agressiv wachsender Tumor, der schnell das umliegende Gewebe sowie Knorpel und Knochen befallen kann. Unüblich ist jedoch die Metastasenbildung, was bedeutet, das Organe so gut wie gar nicht von dieser Form des Hautkrebses befallen werden. Eine der Ursachen für die Bildung von Basaliomen ist UV-Strahlung, weswegen sie besonders häufig an Kopf und Hals auftreten. Auch genetische Vorbelastungen begünstigen sie. Frauen und Männer sind gleichermaßen von dieser Form des hellen Hautkrebses betroffen, das Durchschnittsalter der Neuerkrankten liegt bei 60 Jahren. Bis zu 130.000 Fälle werden pro Jahr in Deutschland registriert, auch hier ist die Tendenz steigend. Zunehmend erkranken auch jüngere, was zum Teil mit einer erhöhten Sonneneinstrahlung durch vermehrtes Sonnenbaden in Zusammenhang gebracht werden kann.
Das Plattenequitelkarzinom (Spinaliom) ist, nach dem schwarzen Hautkrebs, die zweithäufigste Tumorart. Männer und Frauen erkranken im Durchschnittsalter von 70 Jahren. Vor allem chronisch sonnenexponierte, also ständig dem Sonnenlicht ausgesetzte Areale, wie das Gesicht, sind betroffen. Hauptursache ist auch hier die UV-Strahlung. Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem durch radikale medikamentöse Therapien geschwächt ist. In besonders schweren Fällen streuen die Spinaliome in Lymphknoten und Organe.
Formen des hellen Hautkrebses können mit unterschiedlichen Therapieformen behandelt werden. Als besonders sicher gilt das operative Entfernen des befallenen Gewebes. Aber auch weniger inversive Methoden wie die Strahlentherapie, das Herausschaben und die Kältetherapie können in Betracht kommen. Die Rückfallquote ist bei diesen Methoden jedoch durchschnittlich höher, da keine vollständige Entfernung des befallenen Feingewebes garantiert werden kann. Eine ausführliche Beratung mit dem behandelnden Arzt ist daher wichtig. Bei Spinaliomen im fortgeschrittenen Stadium kommt auch eine systematische, also ganzheitliche Chemotherapie in Frage, da diese Krebsform besonders aggressiv streuen kann.
Vorbeugen und Vorsorgen
Von allen Krebsformen sind die Heilungschancen bei Hautkrebs am besten. Vorausgesetzt natürlich man erkennt ihn früh genug, daher ist die regelmäßige Vorsorge wichtig. Die erfolgt nicht nur beim Arzt. Mit der richtigen Methode kann man die Haut auch selber beobachten, um im Fall einer Veränderung schnell den Hautarzt aufzusuchen. Die ABCDE-Methode bietet gute Richtlinien für eine gründliche Selbstuntersuchung:
- Asymmetrie: Ein neues Mal hat eine ungleichmäßige Form oder ein vorhandenes Mal verändert seine Form und verliert an Symmetrie.
- Begrenzung: Die Ränder des Mals sind verwaschen, gezackt, rau oder uneben. Verwischte Konturen scheinen in das gesunde umliegende Gewebe zu wachsen.
- Colour (Farbe): Das Mal ist unterschiedlich gefärbt, es ist hell und dunkel. Auch können rosa, graue und schwarze Punkte auftreten. Hier sollte man schnell den Arzt aufsuchen, da die Farbveränderung auf ein malignes Melanom, also schwarzen Hautkrebs, hinweist.
- Durchmesser: Ist das Mal größer als 5 mm, sollte es untersucht werden.
- Evolution: Kommt es in den letzten drei Monaten zu auffälligen Veränderungen, sollte der Hautarzt konsultiert werden.
Damit etwaige Veränderungen schnellstmöglich auffallen, sollte man sich in regelmäßigen Abständen, etwa 2 x jährlich, selbst untersuchen. Schwer zugängliche Stellen können vom Partner oder einem engen Verwandten beobachtet werden.
Die Selbstuntersuchung ersetzt aber keinesfalls die Vorsorge beim Arzt. Seit 2008 übernehmen die Krankenkassen ein 2-jährliches Hautkrebs-Screening ab einem Alter von 35 Jahren. Das Screening dient der Entdeckung der drei oben genannten Formen des Hautkrebses malignes Melanom sowie Basalzellkarzinom und Plattenequitelkarzinom. Früh erkannt ist der Krebs in den meisten Fällen heilbar. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Arzt und nutzen das Screening.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.