Regelmäßig Sport zu treiben ist in jedem Alter gut für die Gesundheit. Wer keine Sportvereine mag und sich den Beitrag für das Fitnessstudio nicht leisten kann, kann auf kostenfreie Bewegung an der frischen Luft zurückgreifen. Doch wie sieht es aus, wenn Probleme mit den Knien das Joggen erschweren, der Mensch sich aber beim gemütlichen Spazieren gehen nicht ausgelastet fühlt? Mit dem gemäßigten Tempo beim Walking hat sich die goldene Mitte als beliebte Sportart und Ausdauertraining etabliert.
Der englischsprachige Begriff „Walking“ heißt ins Deutsche übersetzt „Gehen“. Daran lässt sich erkennen, dass es keinesfalls eine Erfindung des 20. Jahrhunderts ist. Der Ursprung des Gehens wird – je nach Quelle – auf das 17. oder gar das 13. Jahrhundert datiert. Im Jahr 1908 wurde das Gehen zu einer olympischen Disziplin der Leichtathletik – seit 1992 messen sich auch Frauen darin.
Gute Schuhe und eventuell Stöcke
Für den Breitensport Walking brauchen Sie gute Schuhe und bequeme sowie funktionale Kleidung, die zum jeweiligen Wetter passt. Für die in den 1990er Jahren in Finnland erfundene dynamische Variante „Nordic Walking“ benötigen Sie zusätzlich spezielle Gehstöcke. Sie sind damit ein Skilangläufer ohne Schnee und ohne Ski! Lassen Sie sich für die optimale Länge der Stöcke in einem Fachgeschäft beraten. Neben Größe und Körperbau spielen körperliche Einschränkungen und die persönliche Fitness eine Rolle.
Wer sich für den Einstieg zunächst preiswerte Stöcke kaufen möchte, benötigt eine Faustformel. Üblicherweise wird empfohlen, die Körpergröße mit 0,66 zu multiplizieren. Sind Sie 1,65 Meter groß, sollte Ihr Stock 109 Zentimeter lang sein. Glauben Sie auch, dass jeder Mensch weiß, wie er richtig „geht“? Gerade beim Nordic Walking treten leicht Fehler auf: Daher hilft ein Kurs oder eine Einführungsstunde, um die richtige Technik zu erlernen. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie einen solchen Kurs anbietet oder unterstützt.
Einfach mal loswalken
Bei korrekter Ausführung ist das Nordic Walking anspruchsvoller als das normale Walking, da die Muskeln im Oberkörper stärker beansprucht werden.
Das Schöne an Walking und Nordic Walking ist, dass es meist auch in höherem Alter möglich ist und die Gelenke nicht strapaziert. Die Bewegung an der frischen Luft macht Spaß und ist ein hervorragendes Herz-Kreislauf-Training. Nordic Walking stärkt die Rückenmuskulatur und lockert die oft verspannten Muskeln im Nacken- und Schulterbereich.
Um zu walken, braucht es keinen Verein und ist damit eine sehr kostenneutrale Sportart: Lauftreffs haben häufig eine Walkinggruppe, oder Sie schließen sich mit Freunden, Nachbarn oder der Familie zusammen. Oder schreiben Sie uns einfach im Rahmen unseres Projektes “Begegnungen“, wenn Sie Interesse an einer Walking-Gemeinschaft haben. Vielleicht können wir ja über die gemeinsame Leidenschaft für das “Gehen” auch noch eine neue Bekanntschaft entstehen lassen. Findet sich tatsächlich einmal gar niemand, dann starten Sie einfach alleine.