Unser Gehirn ist ein faszinierendes und komplexes Gebilde. Es besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die in der Gesamtlänge unglaubliche 5,8 Millionen Kilometer umfassen – das entspricht dem 145-fachen Erdumfang.
Da ist es kein Wunder, dass das Gehirn 15-20 % unserer Körperenergie verbraucht. Das entspricht etwa einem Fünftel des Grundumsatzes. Und das, obwohl das Gehirn nur ca. 2 % unserer Körpermasse ausmacht.
Schon länger sind sich Wissenschaftler darüber einig, dass wir mit einer ausgewogenen Ernährung die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns unterstützen können. Neben der alten Weisheit, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohnt, spielen bestimmte Nährstoffe eine essenzielle Rolle für das Gehirn. Aber auch der Energiestoffwechsel der Nerven und die Signalübertragung der Nervenzellen sind entscheidend für die mentale Leistungsfähigkeit. Bestimmte Nährstoffe können diese positiv unterstützen.
Schutz vor freien Radikalen
Der Begriff freie Radikale begegnet einem recht häufig. Gemeint sind damit sauerstoffhaltige Moleküle, die, ganz vereinfacht gesagt, unsere Zellen schädigen können und so verschiedene Krankheiten verursachen. Bestimmte Nährstoffe und Lebensmittel können uns schützen. Beispielsweise Rotwein. Von ihm sagt man, er sei gut für das Herz. Er ist aber auch gut für das Gehirn, denn er enthält sogenannte Polyphenole. Dieser Stoff wird von Pflanzen gebildet und schützt, wie auch antioxidative Vitamine, vor freien Radikalen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind übrigens verantwortlich für die tollen Farben von Currypulver, Blaubeeren und eben auch Rotwein.
Vitamine satt
Das Gehirn freut sich besonders über Vitamine aus der B-Gruppe und Omega-3-Fettsäuren. Diese Stoffe unterstützen das Gehirn bei verschiedenen Prozessen. Wer gerne und viel Fisch verspeist, nimmt schon reichlich der Omega-3-Fettsäure DHA, der Docosahexaensäure, auf. Gute Lieferanten für B-Vitamine sind beispielsweise Nüsse. Damit diese Nervenreize richtig verarbeitet werden, benötigt das Gehirn sogenannte Phospholipide. Dieser Stoff findet sich auch in der Hülle der Nervenfasern. Phospholipide stecken z.B. in Eigelb und Sojaprodukten.
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer Stoffe, die unsere „Schaltzentrale“ unterstützen. Den Großteil kann der Körper selber synthetisieren. Und zwar, salopp gesagt, egal aus was. Doch einige Stoffe müssen über die Nahrung aufgenommen werden. So zum Beispiel Tryptophan. Das ist eine Aminosäure, die durch Enzyme in Serotonin umgewandelt wird. Serotonin wiederum macht uns glücklich und steigert die Leistungsfähigkeit ungemein. Wie groß die Wirkung ist, die bestimmte Stoffe bzw. Nahrungsmittel auf das Gehirn haben, wird in der internationalen Forschung erst seit kurzer Zeit intensiver betrachtet.
Brainfood für das Gehirn
Mit größerem Wissen um die Rolle von Lebensmittelinhaltsstoffen für das Gehirn zeichnet sich ein neuer Trend ab: „Brainfood“ heißt der Hype, der den Menschen durch eine spezielle Ernährung besser, stärker und leistungsfähiger machen will. Ein Wunsch, der nicht nur zu unserer modernen Leistungsgesellschaft, sondern auch zu der immer höher werdenden Lebenserwartung passt. Denn wer will schon 100 Jahre alt werden, wenn der Kopf nicht mehr richtig mitmacht.
Leider gibt es im Leben auch immer wieder Phasen in denen der Körper nicht genügend Nährstoffe aufnehmen kann. Hier können Nahrungsergänzungsmittel in Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker unterstützen. Mehr Informationen erhalten Sie auch in unserem Beitrag: “Gesundheit: Ernährung sinnvoll unterstützen – geht das?”.