Korallen haben den klangvollen Beinamen Blumentiere. Das passt gut, denn sie wirken auf uns wie prächtige Unterwasserpflanzen. In Wirklichkeit sind Korallen Tiere, genauer gesagt Hohltiere vom Stamm der Nesseltiere. Da sie einen Mund haben und ihr Körperhohlraum als Magen fungiert, handelt es sich eindeutig um einen tierischen Organismus. Dennoch können die Polypen weder schwimmen noch krabbeln. Ihr Lebensraum ist ein Stein im warmen Oberflächenwasser; in mehr als 40 Metern Tiefe fühlen sie sich nicht mehr wohl. Faszinierend sind die Blumentiere besonders dann, wenn sie sich zu gigantischen und wallartigen Kolonien aufbauen. Diese können aus Hunderten, aber auch aus Millionen von Einzeltieren bestehen.
Das größte Korallenriff der Welt
Das bekannteste Korallenriff ist das Great Barrier Reef bei Australien. Wie der Name andeutet, wirkt es auf fast 2500 Kilometern wie eine Barriere im Ozean – und ist vom Weltall aus zu erkennen! Allerdings ist die Formation nicht durchgehend, sondern besteht aus bis zu 3000 einzelnen Riffen. Damit sich Korallen bilden können, muss sich der Meeresboden absenken oder der Meeresspiegel erhöhen. Die Riffe entstehen aus Kolonien von Skeletten der Steinkorallen, die sich wiederum aus Ablagerungen von Kalk bilden. Ein komplizierter und zugleich faszinierender Vorgang. Ein solches Korallenriff sieht schön aus und hat vielfältige Funktionen. Es dient als Lebensraum und Nahrungsquelle für verschiedene Meeresbewohner und Vögel. Dazu gehören Seerosen und Muscheln, aber auch Wale und Meeresschildkröten. Junge Fische wachsen gut behütet im Schutz des Riffs auf. Daher ist es enorm wichtig, das Überleben dieses Naturwunders zu sichern.
Die Zukunft der Korallen
Die UNESCO erkannte bereits 1981 Handlungsbedarf und ernannte das artenreiche Ökosystem in Australien zum Weltnaturerbe. Leider sind Korallen sehr empfindlich, besonders ein Anstieg der Wassertemperatur richtet Schaden an. Ist ihnen zu warm, verlieren sie ihre wunderschöne Farbe und es kommt zur gefürchteten „Korallenbleiche“, schlimmstenfalls sterben sie ab. Die globale Erwärmung des Klimas stellt daher eine große Bedrohung für die filigranen Gebilde dar. Eine weitere Gefahr ist die zu starke Verwendung von Dünger in der Landwirtschaft. Werden Düngemittel ins Meer gespült, breiten sich die Algen ungehemmt aus und ersticken die Korallen. Maßnahmen für den Schutz der Umwelt helfen, die Korallenvielfalt zu erhalten. Darüber hinaus sollten Touristen und Fischer Rücksicht auf das sensible Ökosystem nehmen.