Unsere monatliche Serie stellt unbekannte Weinanbaugebiete vor. Diesmal im Portrait: Armenien – wo Noah den ersten Rebstock pflanzte.
Vor fünf Jahren entdeckte man im östlichen Armenien ein Höhlensystem, in dem sich Relikte einer 6000 Jahre alten Weinproduktionsstätte befanden. Das heißt, hier wurde bereits in der Kupfersteinzeit Wein produziert. Das macht das kleine Land, das als erster christlicher Staat gilt, zu einem der ältesten Weinanbaugebiete der Welt.
Christliche Überlieferungin Armenien
Nach der Bibel-Überlieferung war es kein geringerer als der Stammvater Noah, der den Wein nach Armenien, an den südlichen Rand des kleinen Kaukasus brachte. Und zwar genauer: An den Fuß des Berges Ararat, auf dem seine Arche am 17. Tag des 7. Monats landete, und wo Noah den ersten Rebstock einpflanzte.
Heute wird hier nicht nur der klassische Wein aus Trauben hergestellt, sondern allerlei Sorten Fruchtwein, neben Quittenwein, Brombeerwein vor allem Granatapfelwein. Letzterer ist weltweit rar und Armenien gehört zu den wenigen Produktionsländern.
Herodot Galikarnaski hat über armenische Weine geschrieben: wohlriechend, gealtert und erstaunlich verschiedenartig. Deshalb wurden die Armenier wohl auch zu fleißigen Weinexporteuren. Armenische Weine wurden vor allem nach Mesopotamien geschifft, wo sie sich großer Beliebtheit erfreuten.
Rückkehr einer alten Tradition
Die industrielle Herstellung ließ den Handel schließlich noch mehr florieren, unter der sowjetischen Herrschaft boomte der Weinanbau regelrecht. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlitt die armenische Weinkultivierung jedoch, wie die georgische, herbe Rückschläge. Erst in den letzten Jahren wurde der Weinwirtschaft neues Leben eingehaucht. Weingärten wurden neu angelegt, Betriebe gegründet.
Für Besucher ist das ein Traum: Sie können in Armenien die christliche Kultur und Kirchengeschichte ergründen und die Reise mit der Entdeckung der armenischen Weinkultur ergänzen – und Oktober ist hierfür die ideale Reisezeit!
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