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In England setzten sich engagierte Frauen, die sogenannten Suffragetten, in den Jahren 1864 – 1869 gegen die Zwangsuntersuchungen von Prostituierten zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten ein. Im Jahr 1883 erreichten sie schließlich, dass dieses Gesetz außer Kraft gesetzt und 1886 ganz aufgehoben wurde.

Der Kampf der Suffragetten

Die englischen Suffragetten kämpften schon im 19. Jahrhundert für die Gleichberechtigung der Frauen. Bildquelle: shutterstock.com
Die englischen Suffragetten verübten sogar Bombenanschläge um Ihre Ziele durchzusetzen. Bildquelle: shutterstock.com

Damit war der Begriff der Suffragette, einer radikalen Aktivistinnen-Bewegung in England, geboren. Über ihr politisches Engagement hinaus provozierten die Frauen weite Teile der Bevölkerung, indem sie in der Öffentlichkeit rauchten, ein Privileg, das bis dato nur Männern vorbehalten war.

Emmeline Pankhurst führte in Großbritannien die Women’s Social and Political Union, eine bürgerliche Frauenbewegung an. Es gab öffentliche Proteste von Frauen, Demonstrationen und sogar Hungerstreiks. Ihre Tochter Christabel wurde eine der führenden Sufragetten Englands. Sie kämpften für das Frauenwahlrecht in Großbritannien.

1910 scheiterten die Suffragetten mit ihrer Initiative, die Rechte der Frauen auszuweiten. Daraufhin zertrümmerten die Sufragetten Schaufensterscheiben zahlreicher Kaufhäuser, zündeten große Landsitze an und verübten sogar Bombenanschläge, u. a. auch auf Westminster Abbey. Am 18. November 1910 folgte nach einer Rede des Premierministers Asquith im britischen Unterhaus eine blutige Auseinandersetzung mit den Sufragetten. In der Folge wurden 80 bewaffnete Frauen verhaftet.

Seit wann dürfen deutsche Frauen wählen?

In Deutschland formierte sich die Frauenbewegung mit Beginn der bürgerlichen Revolution im Jahr 1848. Es bildeten sich zwei Lager. Der bürgerliche Flügel der Frauenbewegung forderte bessere Bildung für Mädchen, um ihnen einen Zugang zu höheren Schulen und Universitäten zu ermöglichen, um eine Chancengleichheit im Beruf zu erreichen.

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Lange dauerte es bis die Suffrogetten ein Wahlrecht für Frauen erkämpfen konnten. Quelle: pixabay.de
Lange dauerte es bis die Suffrogetten ein Wahlrecht für Frauen erkämpfen konnten. Quelle: pixabay.de

Der radikale Flügel hingegen forderte die absolute Gleichstellung im privaten und öffentlichen Leben. Das Frauenstimmrecht bildete dafür die unabdingbare Voraussetzung. Der Kampf dauerte Jahrzehnte. Bessere Bildung, um denen eigenen Lebensunterhalt verdienen zu können. Mit diesem Gedanken konnten sich auch viele Männer anfreunden, sie waren jedoch strikt dagegen, dass Frauen auch eigene politische Ziele durchsetzen durften.

Im November 1918 wurde das Wahlrecht für Frauen in Deutschland schließlich gesetzlich verankert. Erste Wahlen mit weiblicher Beteiligung fanden im Januar 1919 statt. 82 % der Frauen gaben ihre Stimme ab und anschließend zogen 37 Frauen ins Parlament ein.

In der Schweiz wurde das Wahlrecht für die weibliche Bevölkerung sogar erst am 07. Februar 1971 durch eidgenössische Abstimmung eingeführt. Und es vergingen noch viele Jahre, bis das Wahlrecht in allen Kantonen durchgesetzt werden konnte. Als letzter Kanton folgte Appenzell Innerrhoden am 29. April 1990.

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