Austern sind freundliche Wesen; sie gehören zu den „geselligen“ Muscheln. Das ist der Grund, warum im flachen Wasser des Meeres Austernbänke entstehen.
Die essbaren Meerestiere setzen sich in großen Mengen am Boden von gemäßigten und warmen Meeren fest. Nach einer Weile verwächst die deutliche gewölbte linke Schalenklappe der Auster mit dem Untergrund. Die rechte Schalenklappe ähnelt einem flachen Deckel. Sie lässt sich weiterhin öffnen und schließen. Mehr als 50 Arten von Austern werden unterschieden, wobei für den Menschen nur wenige davon genießbar sind. Nicht essbare Austern produzieren häufig Perlen.
Die Auster oder der Auster?
Auf ein Geschlecht legen sie sich nicht fest, sie tragen beide Geschlechter in sich. Manchmal wechseln sie mehrfach pro Jahr zwischen den Geschlechtern. Zudem sind sie ausgesprochen frühreif und entwickeln bereits nach fünf Monaten Samenfäden. Im Anschluss verwandeln sie ihre Keimdrüsen und produzieren eine ungeheuer große Zahl von Eiern. Während einer einzigen Periode der Fortpflanzung kann die Zahl der Eier eine Million überschreiten, es gibt sogar Austernarten, die bis zu 100 Millionen Eier produzieren.
Wie vermehren sich die Austern?
In der sogenannten Mantelhöhle werden die Eier befruchtet. Dort schlüpfen die Larven und erkunden nach zwei Wochen ihre Umgebung – im Rahmen ihrer Möglichkeiten, alleine fortbewegen können sie sich nicht. Nach einer Woche lassen auch sie sich auf dem Meeresboden nieder und werden optisch zu einer richtigen Auster. Anfangs haben sie die Größe eines Stecknadelkopfes und werden noch leicht übersehen. In den ersten drei Lebensjahren wachsen sie kräftig und werden bis zu acht Zentimeter lang, in späteren Jahren bis zu zehn Zentimetern. Größere Exemplare sind rar gesät.
Austern werden alt, sofern sie nicht vorher gegessen werden
Trotz ihres scheinbar stressigen Lebens leben Austern mit bis zu 30 Jahren erstaunlich lange. Da sie schon seit vorgeschichtlicher Zeit als Delikatesse gelten, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie ihre maximal mögliche Lebensdauer erreichen. Ihnen wird sogar eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Dieses bislang nicht bestätigte Gerücht lässt sich auf Casanova zurückführen, der die Muscheln angeblich in großer Zahl bereits zum Frühstück schlürfte. Sie sind kalorienarm und reich an Nährstoffen. Der Gourmet bevorzugt wild lebende Austern gegenüber den Exemplaren aus der Aquakultur. Furchtlose Genießer schlürfen die Auster roh, es gibt aber auch Rezepte, um sie verarbeitet zu genießen.