Im Alter stellt sich die Frage der persönlichen Mobilität oft neu. Lassen die Sehkraft oder das Reaktionsvermögen nach, macht es nicht mehr viel Freude, Auto zu fahren. Wer in der Stadt lebt, ist vielleicht sogar bereit, das eigene Auto abzuschaffen. Mit Bus und Bahn lassen sich in den Ballungszentren viele Ziele bequem erreichen. Mühsam eine Verbindung herauszusuchen und teure Fahrscheine zu kaufen ist lästig und bei kaputten Rolltreppen oder Fahrstühlen hört der Spaß auf. Mitunter steht die Sonne ungünstig, sodass das Fahrscheinziehen am schwer lesbaren Bildschirm zu einem Glücksspiel wird.
Wer es bequem haben möchte, ruft sich ein Taxi, doch das ist ein teurer Spaß! Schon bevor Sie mit dem netten Taxifahrer nur einen Meter gefahren sind, fällt bereits eine saftige Grundgebühr an. Stehen Sie mit Ihrem Chauffeur auf Zeit im Stau, kann es teuer werden, denn das Taxameter läuft auch dann, wenn Sie nicht vorankommen. Liegt es nicht nahe, sich ein Taxi mit weiteren Fahrgästen zu teilen?
Der Sharingdienst mytaximatch
Die Idee des Taxiteilens greift der Sharingdienst mytaximatch in Hamburg und Berlin auf. Wer mit Freunden aus dem gleichen Viertel gemeinsam den Heimweg antritt, teilt sich wie selbstverständlich ein Taxi. Selbst wenn die Strecke dadurch länger wird, haben am Ende alle Mitfahrer Geld gespart. So ähnlich funktioniert die Taxi-App „Mytaximatch“, mit dem kleinen Unterschied, dass die Mitfahrer Fremde sind. Über die App geben Sie Ihre Wunschstrecke ein: Findet sich ein Mitfahrer mit ähnlichem Ziel, steigt dieser während der Fahrt zu. Die App rechnet aus, wer welchen Anteil trägt und Sie bezahlen die Taxifahrt zuzüglich eines Trinkgeldes direkt über die App. Der Tatsache, dass Sie auf diese Weise bis zu 50 Prozent des Fahrpreises einsparen, stehen zwei Nachteile gegenüber. Der Umweg kostet Extrazeit und Sie finden nicht immer die passenden Mitfahrer.
Wie lässt sich sonst noch ein Taxi teilen?
Nach eigenen Angaben erfüllt Mytaxi ungefähr jeden dritten Wunsch nach einer geteilten Fahrt. Klappt es einmal nicht, bietet die App einen großzügigen Gutschein über 30 Prozent des Fahrpreises. mytaximatch gilt nicht rund um die Uhr, sondern nur im Zeitraum von 18 Uhr bis 6 Uhr in der Frühe. Des Weiteren ist der Radius in Berlin auf das Stadtgebiet innerhalb des S-Bahn-Rings beschränkt, der Hamburger Ableger gilt im gesamten Stadtgebiet.
Als Vorläufer von mytaximatch gab es Angebote wie TaxiBuddy oder Shäre-a-taxi, die sich nicht nachhaltig etablieren konnten. Alternativen zu dem Teilen eines Taxis sind Mitfahrgelegenheiten in der Region, wie sie zum Beispiel Flinc über eine komfortable App anbietet. Hier ist der Fahrer eine private Person, die ihre Fahrtkosten auf mehrere Köpfe verteilen möchte.
Wie gefällt Ihnen der Gedanke, ein Taxi zu teilen? Nutzen Sie bereits eine Taxi-App?