Das Älterwerden bringt Veränderungen mit sich, die auch den Umgang mit dem Alkohol beeinflussen. Wir haben Wissenswertes zum Thema für Sie zusammengestellt.
Im Alter müssen sich die Menschen von vielem verabschieden: vom Beruf, der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, der Gesundheit, den eigenen vier Wänden und von geliebten Menschen. Einsamkeit und Trauer sind oft Gründe, warum Menschen im Alkohol Trost und Erleichterung suchen und dann mehr trinken als ihnen gut tut.
Was gilt als riskanter Konsum?
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass 27 Prozent der Männer und 7,7 Prozent der Frauen im Alter ab 65 Jahren in riskantem Umfang Alkohol konsumieren. Und dabei folgende Werte überschreiten: Bei Frauen liegt die Grenze bei 10 bis 12 Gramm reinem Alkohol pro Tag. Das entspricht etwa 0,1 Liter Wein oder 0,25 Liter Bier. Bei Männern gilt etwa die doppelte Menge. Das bedeutet, dass mehr als ein Glas Wein oder Bier schon als riskant gilt.
Alkohol belastet den Körper stärker
Woran liegt das? Mit steigendem Alter sinkt der Wasseranteil im Körper. Die gleiche Menge getrunkenen Alkohols verteilt sich auf weniger Körperflüssigkeit und führt zu einem höheren Alkoholpegel. Zugleich braucht die Leber länger für den Abbau des Alkohols. Sein Konsum belastet ganz allgemein den Organismus und mindert die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Das liegt auch daran, dass die Nervenzellen allein zum Abbau des Alkohols rund 80 Prozent des Zellsauerstoffes benötigen.
Kombination mit Medikamenten
Besonders vorsichtig sollten Menschen sein, die aufgrund von Krankheiten Medikamente nehmen müssen. Am besten ist die Rücksprache mit dem Hausarzt, ob dennoch Alkohol getrunken werden darf. Symptome wie innere Unruhe, depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Schweißausbrüche und Konzentrationsstörungen können durch Alkohol versursacht werden. Um dies auszuschließen, ist es ratsam, jedes Jahr einmal für mehrere Wochen auf Alkohol zu verzichten.
Hilfe bei Abhängigkeit
Manchmal hat sich der Alkohol ganz allmählich als stiller Freund ins Leben geschlichen. Sich die eigene Abhängigkeit einzugestehen ist nicht einfach und oft mit Scham verbunden. In diesem Fall bietet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen DHS (http://www.unabhaengig-im-alter.de) Beratung und Hilfe an.
Aktiv bleiben
Allgemein gilt, mit anderen etwas zu unternehmen, Sport zu treiben und sich mit Freunden und Familie über die eigenen Gefühle auszutauschen, trägt erheblich dazu bei, mit persönlichen Veränderungen und Verlusten besser umgehen zu können. Denn für mehr Gesundheit, Lebensqualität und Lebensfreude ist niemand zu alt!