Ist Steven Spielberg an allem schuld? Seit seinem großen Durchbruch mit dem Horrorfilm „Der weiße Hai“ sind Haie als blutrünstige Bestien verschrien. Dabei geht leicht unter, dass weltweit pro Jahr nur wenige Menschen von Haien getötet wurden, von 2014 bis 2016 insgesamt lediglich 13.
Wussten Sie, dass es mehrere Hundert Arten von Haien gibt? Ungefähr 55 davon leben rund um die Kanarischen Inseln im Atlantik, wobei die wenigsten für Menschen eine Gefahr darstellen. Eine interessante Unterart ist der Engelhai. Seinen poetischen Namen verdankt er der Form seiner Flossen, die mit etwas Fantasie Flügeln ähneln. Er wird auch Meerengel oder Engelfisch genannt und hat sein Zuhause im Mittelmeer und im nordöstlichen Atlantik. Taucher freuen sich über die Begegnung mit der selten gewordenen Spezies.
Nicht nur Touristen mögen die Kanaren, auch Engelhaie
In den Gewässern rund um die Kanarischen Inseln fühlen sich die vom Aussterben bedrohten Engelhaie wohl und finden gute Lebensbedingungen vor. Besonders gut gefällt es ihnen vor den Inseln Lanzarote und Gran Canaria, auch werden sie vor Teneriffa regelmäßig gesichtet. Der Fischfang macht den Tieren ihren Rückzugsort streitig und besonders Schleppnetze gefährden sie. Diese Art zu fischen ist in der Schutzzone rund um die Atlantikinseln der Kanaren glücklicherweise verboten.
Sichten Taucher oder Fischer vor den Kanarischen Inseln Engelhaie, melden sie ihre Beobachtungen an Forschungsprojekte. Die Wissenschaftler versuchen herauszufinden, wie groß die Population der Haie ist. Bislang gab es zu wenige Meldungen, um genau festzustellen, wie viele Engelhaie dort leben.
Wissenswertes über Engelhaie
Die Engelhaie sehen Rochen ähnlich, da sie flach und breit sind. Sie werden bis zu zwei Meter lang und bringen lebende Junge zur Welt. Überwiegend leben sie auf dem Meeresboden im eher flachen Wasser und graben sich gerne im Sand ein. Dort warten sie auf ihre Beute wie Krebse, Weichtiere oder Plattfische. Im Vergleich zu manchen Artgenossen gelten sie als ruhig und wenig angriffslustig. Ihre Begegnungen mit Menschen liefen bislang glimpflich ab. Meist sind Badegäste auf die gut getarnten Tiere getreten, woraufhin diese sich mit harmlosen Bissen oder Stichen wehrten. Zu größeren Verletzungen kam es bislang zum Glück nicht.