Nach dem ersten Teil unserer Reihe Foodtrends zu veganer Ernährung beschäftigen wir uns als Nächstes mit „Clean Eating“. Die wörtliche Übersetzung „sauberes Essen“ irritiert. Gemeint ist, dass die Speisen ausschließlich auf frischen, naturbelassenen und vollwertigen Lebensmitteln basieren.
Früher war es normal, Lebensmittel aus eigenem Anbau zu verwenden, sie frisch auf dem Markt oder im Laden einzukaufen. Seit der Alltag hektischer wurde, es weniger Großfamilien gibt und berufstätige Mütter Normalität sind, haben Fertiggerichte und Tiefkühlpizza Aufschwung bekommen.
Clean Eating: Alter Wein in neuen Schläuchen?
Die kanadische Ernährungstherapeutin Tosca Reno etablierte 2007 den Begriff Clean Eating. Die Konsequenz des Ansatzes war neu, allerdings entspricht ein großer Teil der schon lange vorher propagierten gesunden vollwertigen Ernährung. Fertiggerichte werden als problematisch angesehen, weil sie mitunter weniger Vitamine und Mineralstoffe als frisch gekochtes Essen enthalten. Bedenklich werden sie manchmal durch einen hohen Gehalt an Salz oder Zucker. Im Übermaß genossen stehen beide Stoffe in Verdacht, Krankheitsbilder wie Bluthochdruck und Diabetes mit zu verursachen. Wer ein Naturjoghurt mit frischen Früchten mixt, hat einen leckeren Nachtisch, ohne Industriezucker wie in Fertigjoghurts. Kommt frisches und regionales Obst und Gemüse auf den Tisch, ist dies gut für die Gesundheit und gleichzeitig erfreulich für die Umwelt.
Hoch verarbeitete Lebensmittel können schwer auf Konservierungsstoffe verzichten und enthalten häufig Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Säuerungsmittel und Aromen. Diese Stoffe vermeiden Sie beim Clean Eating ebenso wie frittierte Speisen und Weißmehlprodukte. Clean Eating verbietet Fleisch nicht, empfiehlt es aber auch nicht. Gesättigte Fette in Sahne oder Wurst sowie gehärtete Fette in Croissants, Margarine oder Chips sollten durch ungesättigte Fette ersetzt werden. Dazu zählen Lein-, Raps- oder Walnussöl, Avocados, Nüsse und fettreicher Fisch.
Wie funktioniert Clean Eating im Alltag?
Der Tag darf bis zu sechs Mahlzeiten enthalten, und das Frühstück ist die wichtigste davon. Über den Tag werden reichlich Wasser und Tee empfohlen. Kaffee und Softdrinks bleiben die Ausnahme, Alkohol ganz außen vor. Auf Reisen, im Restaurant oder zu Besuch bei Freunden ist Clean Eating nicht immer leicht einzuhalten. Wer nicht vorplanen und Essen mitbringen möchte, lässt zwischendurch fünf grade sein. Sie erzielen bereits gute Effekte für Ihre Gesundheit, wenn Sie sich überwiegend an dieser Ernährungsform orientieren.
Falls Sie denken, dass die Ernährung zu kompliziert und zeitaufwendig ist, probieren Sie einzelne Aspekte aus. Vielleicht bewirkt diese Ernährungsweise wieder mehr Austausch mit Freunden, Nachbarn oder der Familie. Haben Sie zu viel gekocht oder gebacken, können Sie es weiterschenken und bekommen zu anderer Gelegenheit leckere Dinge zurück.
Greifen Sie auf stärker verarbeitete Produkte zurück, vergessen Sie die Lesebrille nicht und studieren aufmerksam die klein gedruckten Inhaltsstoffe. Biofertigprodukte weisen in der Regel eine kürzere Liste an Zusatzstoffen auf.